Die Menschheit ist dringend auf gesunde Ozeane angewiesen, aber bisher kennen wir nur zehn Prozent der Lebewesen im Meer. Umso wertvoller sind junge Forscher-Ideen für unsere Ozeane.

Seit 2005 können Nachwuchsforscherinnen und -forscher (ab der 9. Klasse) beim Meereswettbewerb „Forschen auf See“ das faszinierendste und größte Ökosystem auf dem Planeten Erde für eine Woche aus nächster Nähe erleben und erforschen. Auf dem segelnden Forschungs- und Medienschiff ALDEBARAN (siehe Titelfoto) werden sie von erfahrenen Wissenschaftlern begleitet. Die naturwissenschaftlichen Experimente an Board können Eltern, Mitschülerinnen und Mitschüler live mitverfolgen. Teams, die beim Meereswettbewerb mitmachen, können sich mit ihren Ergebnissen auch bei „Jugend forscht“ bewerben.

2018 nehmen vier junge Schüler-Teams die Nord-und Ostsee genauer unter die Lupe. Jedes Team widmet sich einem eigenen spannenden Thema. Die Schülerteams vom Schönbuch-Gymnasium in Holzgerlingen, vom St. Ursula Gymnasium in Freiburg und vom Otto-Hahn-Gymnasium in Ostfildern möchten herausfinden, ob sich gefährliche Bakterien im Meer durch den Klimawandel vermehren. Dem Thema „Mikroplastik im Meer“ nimmt sich die Gruppe vom Hamburger Alexander-von-Humboldt-Gymnasium an. Am 03. August kehren sie von ihrer einwöchigen Expedition nach Kiel zurück. Ihr vorläufiges Ergebnis bestätigt einen weltweiten Trend: in jeder Probe fanden die Schüler Mikroplastik-Teile. Auf der Strecke von Bremerhaven über die Nordsee, Elbe und Ostsee haben sie an jeder der zehn Probenstellen mehrere Tonnen Seewasser filtriert und jedes Mal wurden sie leider fündig.   

Zwei weitere Gruppen starten am 06. August in Eckernförde um 11 Uhr. Während die eine Gruppe der Frage nachgehen wird, welchen Einfluss Plastik auf Seegras hat, wird sich die andere Gruppe mit der Verschmutzung der Meere durch Antibiotika beschäftigen. Am 10. August werden beide Gruppen nach Hamburg zurückkehren und ihre Ergebnisse präsentieren. (11 Uhr City-Sporthafen). 

Meere als gemeinsames Erbe der ganzen Menschheit

Frank Schweikert, der Mitbegründer der Deutschen Meeresstiftung, rief den Wettbewerb „Forschen auf See“ ins Leben. Sein Ziel: schon Kindern ein Bewusstsein für das größte Ökosystem auf der Erde vermitteln. Seitdem haben schon viele Jungforscher Experimente auf der ALDEBARAN durchgeführt. Von der Unesco wurde der Wettbewerb als Uno-Dekade-Projekt für „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet. Schweikert unterstützt noch viele weitere Initiativen zur Rettung der Meere, er möchte durch seine Arbeit ein „breites Meeresbewusstsein“ schaffen, um die „bisherige Verantwortungslosigkeit zu bewältigen“, sagt Schweikert. Elisabeth Mann Borgese, die 2002 verstorbene jüngste Tochter von Thomas Mann, hat ihn vor vielen Jahren etwas gelehrt, das er seitdem zu seiner Mission erklärte: „Meere sind das gemeinsame Erbe der Menschheit.“

www.meereswettbewerb.de

www.aldebaran.org

www.meeresstiftung.de

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Bildnachweis: www.aldebaran.org das Forschungsschiff ALDEBARAN