Wie genau funktioniert eine Felke-Kur? Was und wie kann Lehm heilen? Welche Lehmanwendungen gibt es? Welche Rolle spielen Wasser, Luft und Licht in dieser Kur? Quell sprach mit Dr. med. Matthias Menschel, dem leitendem Arzt für Allgemeinmedizin und Naturheilkunde in Menschels Vitalresort.

Bad Sobernheim ist die Wiege der Felke-Kur. Hier entwickelte Anfang des 20.Jahrhunderts der Pastor Emanuel Felke die verschiedenen Anwendungen, nachdem er sich in historischen Schriften über den Einsatz von Lehm im Altertum schlau gemacht hatte. Seine Erfolge gaben dem Verfechter der Naturheilkunde Recht – hunderte von Patienten pro Saison pilgerten schon damals zur Kur nach Bad Sobernheim.

Kur der vier Elemente

Dr. Menschel: „Heute sind die positiven Effekte von Lehm wissenschaftlich belegbar: Lehm ist reich an Mineralien, wie Silizium in Form von Quarz, Eisen-, Aluminium- sowie Kalzium-, Magnesium- und Kaliumoxid und kann große Mengen an Säuren und Toxinen binden. Dadurch lindert er alle säurebedingten Zivilisationskrankheiten und die damit einhergehenden Schmerzen.“ Das Lehmbad, wichtiger Pfeiler der Felke-Kur, kann aber noch mehr: Es stärkt das Immunsystem – das ist wissenschaftlich eindrucksvoll nachgewiesen. In den Sommermonaten findet das Lehmbad draußen im Licht-Luft-Badepark statt und ganzjährig in lichtdurchfluteten 29 Grad warmen Hallen, Damen und Herren getrennt – wie zu Pastor Felkes Zeiten. Jedes Lehmbad benötigt 240 kg frischen Lehm aus tieferen Erdschichten. Im Menschels Vitalresort bekommt jeder Gast sein eigenes Lehmbad für die Dauer der Kur. Dr. Menschel: „Im Gegensatz zu Fango oder Moor ist das Lehmbad eine Kaltanwendung. Aufgrund der geringen Wärmeleitfähigkeit des Lehms wird dem Körper aber fast keine Wärme entzogen.“ Weil Lehm schwer ist, werden beim Lehmbaden auch die Gefäße komprimiert und so die Durchblutung angeregt. Lehmtretbad und Lehmhandbad können zusätzlich ganz gezielt Durchblutungsstörungen in Armen und Beinen lindern. Nach der Anwendung schabt man den Lehm von der Haut ab und lässt den verbleibenden Lehmfilm durch das Sonnenlicht antrocknen. Dann rubbelt man den Körper ab und duscht die Reste mit kühlem Wasser ab. Vier Elemente – Lehm, Luft, Wasser und Licht – in dieser Kombination sind der perfekte Frühjahrsputz und Fitmacher. Wer sich mit der Felke-Kur erst vertraut machen will und wenig Zeit hat, für den eignet sich das Serailbad, ein orientalisches Pflegezeremoniell, bei dem bei wohliger Wärme Lehm auf dem ganzen Körper seine entgiftenden und entspannenden Wirkungen entfalten kann.

Bad im Lehm
„Zieht“ Entzündungen aus dem Körper. Wer zweimal täglich für 30-60 Minuten ins Lehmbad steigt, wird schnell Linderung spüren: Lehm hilft bei Arthrose, Rheuma, Venenproblemen, Erkrankungen des  Verdauungstrakts und Wechseljahrsbeschwerden genauso wie bei Infektanfälligkeit oder Erschöpfungszuständen. Ob im Freien oder in der Badehalle – ein Lehmbad in der speziell gebuddelten Grube oder in der Badewanne – ist ein besonderer Luxus, den nur wenige Felke-Kurhäuser ihren Gästen bieten.

Weitere Informationen unter: www.menschel.com

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Bildnachweis: www.menschel.com

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