Der ökologische Weg der Hofpfisterei

Bereits 1978 beschrieb Siegfried Stocker im Firmenleitbild seiner Hofpfisterei die zukünftige ökologische Ausrichtung des Unternehmens:„Ziel der Hofpfisterei ist es, immer mehr Menschen, die dies schätzen, mit immer natürlicherem und ursprünglicherem, schmackhaftem Brot zu versorgen.“ Der Satz ist heute aktueller denn je.

Weitsicht, Mut, Ausdauer und Kreativität

Von unschätzbarem Wert ist der Verdienst Siegfried Stockers um die ökologische Landwirtschaft in Bayern und Deutschland: Schon in den 1980er Jahren unermüdlich und allem Widerstand zum Trotz warb er bei Bauern für die Umstellung auf ökologischen Landbau und für deren Beitritt beim Anbauverband Naturland. 

Die folgenden 1990er Jahre standen im Zeichen der ganzheitlichen Nachhaltigkeit der Hofpfisterei.

20 Jahre bevor das Umweltmanagement System EMAS eingeführt wurde, unterzog sich die Hofpfisterei einer freiwilligen Selbstkontrolle in Sachen Energie-Effizienz, lange bevor dieses Thema den Mainstream erreichte.

In den 2000er Jahren widmete sich die Hofpfisterei – weitsichtig – dem Artenschutz: Daraus erwuchs eine großartige bis heute bestehende enge Kooperation mit dem Landesbund für Vogelschutz, den das Unternehmen mit zahlreichen Aktionen unterstützt. Aus dem Verantwortungsbewusstsein für globalen Klimaschutz erwuchs in einer Zeit, als Klimaneutralität noch lange nicht in aller Munde war, die Unterstützung des Panguana-Regenwald-Projektes in Peru. 

Das von der Hofpfisterei 2010 initiierte wissenschaftliche Symposion „Boden – Quell des Lebens oder wertloser Dreck“ ließ viele Bauern umdenken, genauso wie das Buch „Genveränderte Nahrungsmittel“, das 2019 dank der Hofpfisterei auf den deutschen Buchmarkt kam und vielen Menschen die Augen öffnete.

Reiner Brotgenuss mit Zusatznutzen und ohne Reue

Warum dieser enorme Kraftaufwand für die Natur, für das Klima, für den Boden und das Wasser, für Tier- und Artenschutz?

Weil es um den Schutz unserer Erde und um gesunde ehrliche Nahrung für uns Menschen geht.

Und dazu gehört Natursauerteigbrot aus gentechnikfreiem Getreide, ohne jegliche künstliche oder chemische Lebensmittelzusatzstoffe, das klimaneutral hergestellt wurde, uns Genuss schenkt und die Natur so wenig wie möglich belastet.

So lehrt das Beispiel der Hofpfisterei mit Weitsicht zu erkennen, was dafür erforderlich ist. Mut, Kreativität und Ausdauer zu haben, vielleicht als Erster und gegen großen Widerstand für das Gute viel Kraft, Zeit und Geld zu investieren, ohne sich auf den Lorbeeren des bereits Erreichten auszuruhen. Das macht Visionäre des ökologischen Weges aus. Es geht um viel mehr, als um gutes Brot allein.

QC64E01

 

 

Die vier Säulen des Umweltschutzes

Betrieblicher Umweltschutz

Bereits 1980 – da gab es noch keine Umweltgesetze – gab Siegfried Stocker die erste umfassende Energie-Analyse an die TU München und den TÜV in Auftrag. 

Das Ziel dieser freiwilligen Selbstkontrolle ist bis heute gleich: Umweltbelastungen zu vermeiden, die effiziente Nutzung von Ressourcen ständig zu optimieren, durch ein externes Umweltgutachten jedes Jahr zu validieren und in der jährlichen Öko-Bilanz zu veröffentlichen. Bereits 2011 als eines der drei nachhaltigsten Unternehmen geehrt, bleibt die Hofpfisterei diesem  Motto treu. Seit 2019 steht das Thema Verpackung im Fokus: Dank temperaturstabiler Mehrweg-Transport­boxen erreichen nun die gefrosteten Brezn-Teiglinge die Filialen gänzlich einweg­verpackungsfrei.

Ökologische Landwirtschaft

1981 – bei der 700- Jahrfeier der Bäckerei – gab Siegfried Stocker die Vision seines ökologischen Betriebes bekannt. Nun ging es erstmal darum, überhaupt Bauern zu finden, die sich aufökologischen Anbau einlassen würden. 

Schon 1982 entstanden die ersten ökologischen Brotsorten. Seit 1994 ist das Vollsortiment vom Natursauer- teigbrot über die Brezn bis zum Kuchen ökologisch. Und dieses Statement für den ökologischen Anbau hat nachweisbare Vorteile für unbelastetes Grundwasser, für den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, für die Artenvielfalt und für das Klima.

Umweltbildung

2005 initiierte die Hof­pfisterei in Zusammen­arbeit mit dem Landesbund für Vogelschutz die Bildung von Naturkindergruppen. Nach dem Motto „Lernen und Erleben“ geht es gemeinsam durch Wälder und an Flussufer, um die Natur zu erforschen – Spaß und Abenteuer inklusive. 

Großzügig fördert das Unternehmen seit 2006 auch weitere Projekte des Landesbund für Vogelschutz, zum Bei­spiel den Aufbau von Brut­schutzgebieten für die Feldlerche.

Weil der Hofpfisterei das gesunde Pausenbrot von Kindern besonders am Herzen liegt, organisiert sie bereits seit 2008 alljährlich die Bio-Brotbox-Aktion
München.

CO2 Ausgleich

Bereits seit 1983 steckt die Hofpfisterei viel Innovationskraft in aktiven Klimaschutz. Für seine in dieser Form völlig neuartige „produktionsbezogene“ Umweltbilanz erhielt die Bäckerei 1996 den Europäischen Umweltpreis.

Um Klimaneutralität zu erreichen, geht es zuerst um die eigene effiziente Minimierung des Energiebedarfs.

Mit dem Erhalt und Ausbau des Regenwaldes rund um die international bekannte Forschungsstation Panguana werden – bereits seit 2010 – die trotz umweltschonender Betriebsführung verbleibenden Treib­haus­gas-­Emissionen ausgeglichen.

Immer der Zeit voraus

Kleine Auswahl der Auszeichnungen 

1994 Öko-Manager des Jahres (WWF/Capital)

1996 Europäischer Umweltpreis

2006 Healthy Cities Award „Grüner Apfel“ der WHO

2008 Bayerischer Verdienstorden 

2011 Deutscher Nachhaltigkeitspreis 

… und so geht das Jahr für Jahr weiter …

2021 Staatsmedaille in Silber für Pionierleistungen in der Verarbeitung und Vermarktung von Erzeugnissen des  ökologischen Landbaus.

www.hofpfisterei.de

 

 

 

7. Mai 2022