Bäume – gequält und gestresst durch Funkstrahlung

Im Verlauf der letzten 85 Jahre wurden Auswirkungen von hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (EMF), verursacht durch Radar, Richtfunk, Rundfunk, Fernsehen, auf Pflanzen wissenschaftlich nachgewiesen. Ab 2005 wurde in Laborexperimenten die Wirkung der beim Mobilfunk verwendeten, modulierten hochfrequenten EMF auf Pflanzen untersucht. Forschungsergebnisse wiesen Effekte auf Keimung, Wachstum und Zellstoffwechsel nach. Die wenigen Veröffentlichungen über den Gesundheitszustand von Bäumen im Umkreis von Mobilfunksendeanlagen weisen auf schädigende Einflüsse hin. 

Ausgestattet mit diesem Wissen, besuchte ich eine Veranstaltung der „Weißen Zone Rhön“ im Künstler- und Malerdorf Kleinsassen. 

„Baumschäden durch Funkstrahlung“ unter diesem Motto fand zunächst ein durch Bilder unterlegter Informationsabend statt. Dreißig interessierte Personen kamen in dem kleinen Raum des Bürgerhauses unter Corona-Hygienemaßnahmen zusammen. 

Die Referentin Frau Dr. Cornelia Waldmann-Selsam dokumentiert seit vierzehn Jahren den Zustand von Bäumen an Mobilfunkstandorten. Gemeinsam mit dem Physiker und Elektroingenieur Dr. V. Schorpp fand sie Indizien für einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Baumschäden und chronischer Hochfrequzenzbelastung. Schon 2013 wiesen Waldmann-Selsam und Schorpp auf die Dringlichkeit einer wissenschaftlichen Untersuchung ihrer Beobachtungen hin. Bisher leider vergeblich.

Die Bäume auf den gezeigten Bilder, unter anderem aus dem Palmengarten Frankfurt, wiesen Kronenschäden, dünne Belaubung und schon im Juni einsetzende Herbstfärbung auf, die nachweislich nicht auf Wassermangel, Schädlinge, schwierige Bodenverhältnisse oder bekannte Baumkrankheiten zurückzuführen sind. Erfahrene Gärtner, sowie Forstwirte, haben keine Erklärung für den immer schlechter werdenden Zustand der Bäume, die im Strahlungsfeld der Mobilfunkantennen stehen. Ahorn, Buchen, Linden, Eichen, alle Baumarten sind betroffen. Den Bäumen geht, geschwächt durch starke elektromagnetische Felder, einfach die Kraft aus. 

Am zweiten Tag der Veranstaltung folgte die Begehung und Sichtung der Bäume vor Ort. Frau Waldmann-Selsam demonstrierte anhand eines Messgerätes, das die angezeigte Strahlungsstärke hörbar macht, wie das Lebewesen Baum die Strahlung aufnimmt. Sie hielt die Sonde, gleich eines Stethoskops, an die Baumrinde und das Gerät tackerte wie ein Geigerzähler. Das Lebewesen Baum, wie auch das Lebewesen Mensch, fungiert wie eine Antenne. Die Teilnehmer der Gruppe waren erstaunt wie hoch die Strahlenbelastung der Bäume zum Beispiel in der Nähe der Milseburg, mitten in der Natur, war.

Der Baum nimmt die Strahlung auf und leitet sie nicht nur nach oben in die Krone, sondern auch bis in die Wurzeln und Kapillaren. Der Stoffwechsel wird nachweislich verändert und welche Prozesse im Wurzelbereich verändert werden, ist noch nicht erforscht. Es erstaunt nicht nur den Laien, wieviele augenscheinlich gesunde Laubbäume, auch in Ufernähe von Flüssen und Seen, umfallen wie gefällte Riesen – geschwächt, ja, wodurch?

Wir sollten mit offenen Augen durch unsere (noch) schöne Natur gehen und vor allem die Bäume betrachten und beobachten. Diese stöhnen unter der menschengemachten Strahlenbelastung und warnen uns schon viele Jahre durch ihr langsames Absterben im Strahlungsbereich der verschiedenen Funkantennen.

Sehr nachdenklich ging ich nach der Veranstaltung der „Weißen Zone Rhön“ nach Hause. „Weiße Zone“ bedeutet übrigens „von künstlich erzeugter Funk- und elektromagnetischer Strahlung freie Zone“ und davon gibt es leider immer weniger.

Von Wiltrud Baumann

29. Juni 2021