Michael Rogall kennt die Nöte seiner Kunden wie kaum ein anderer.  Als Haarpraktiker hat er einen Zugang zu den Bedürfnissen von Frauen und Männern, die diese wohl nirgendwo anders so offen artikulieren. „Am Haar hängt der ganze Mensch“, lautet sein Fazit.

Obwohl die Wissenschaft es immer wieder verneint, behaupte ich entschieden das Gegenteil: „Das Haar ist ein lebendes Organ.“ 30 Jahre, fast jeden Tag Haare von Kunden anfassen, waschen, schneiden und analysieren, lassen mich heute dieses Statement ganz klar vertreten. Das Haar ist kein totes Material. Natürlich handelt es sich bei Haaren um verhornte, hohle Keratinfäden und es tut auch nicht weh, wenn man sie abschneidet, außer vielleicht der Seele.

Haare sind ein Speicherorgan
Doch alles, was wir essen, trinken, einatmen, also einfach alles, was wir aufnehmen und nicht über die Haut und Toilette ausscheiden, lagert sich in den Haaren ab und wächst nach außen. Das Haar ist somit ein Speicherorgan „par excellence“ und hat von der Evolution neben der Schutzfunktion diese klar definierte Rolle zugewiesen bekommen. Befinden Sie sich in einer sehr zehrenden Lebensphase, ist dies früher oder später durch den oxidativen Stress äußerlich an Ihren Haaren oder auch Fingernägeln abzulesen. Die Haare werden stumpf, schlapp, störrisch oder frühzeitig grau. Zudem weisen sogar Ihre Fingernägel viele weiße Flecken auf. Bei einer Azidose (Übersäuerung), ausgelöst durch Stress oder Fehlernährung, kann das einzelne Haar als Hohlorgan die ausgeschwitzten Stresssäuren innerlich verteilen, die Haarpartie von der Wurzel an entmineralisieren und durch die ätzende Säure sogar entfärben. Der Schweiß ist so sauer, dass er förmlich die Haare und auch Kopfhaut verätzt und zersetzend wirkt.  Über die übersaure Körperflüssigkeit Schweiß erlebt das Haar völligen Raubbau.

Die Lebensweise – ein unterschätzter Faktor
Was sich in gestressten Haaren ausdrückt, kann für das Immunsystem auf längere Sicht eine enorme Belastung sein. Erhält der Körper nicht genug Mineralien, die aufgrund ihrer basischen Natur einer Übersäuerung gegensteuern, plündert er zunächst seine eigenen Reservoirs. Die eiserne Reserve sind seine Haut, Haare, Fingernägel, Knorpel und Knochen. Der schlechte Zustand von Haut, Haaren und Nägeln spiegelt in den meisten Fällen die Ausbeutung der körpereigenen Depots wieder. Wird eine Übersäuerung des Körpers langfristig nicht behoben, kann das in eine Regulationsstarre des Immunsystems münden. Das heißt, die natürlichen Abwehrreaktionen sind dann blockiert. Heutzutage weiß man, dass Übersäuerung der Entstehung von chronischen Erkrankungen den Boden ebnet. Immer mehr junge Menschen haben schon frühzeitig Arthrosen und sogar Osteoporose auf Grund extremer Übersäuerung, oft ist hier Cola zum Frühstück der Grund.

Doch Übersäuerung lässt sich durch Mineralien leicht beheben. Mineralien schalten viele Funktionen im Körper an. Sie neutralisieren anfallende Säuren und schützen die Organe und das (basische) Blut.  Das basische Milieu bewahrt den Körper vor dem Einnisten von schädlichen Bakterien, Viren und Pilzen. Gesundes Haar geht immer auf einen optimal funktionierenden Stoffwechsel und die optimale Zufuhr von Nährstoffen zurück. Die Bausteine für festes und glänzendes Haar kommen von innen.
Ich habe mir viele Nahrungsergänzungsmittel angeschaut und diese auch ausprobiert. Meinen Kunden empfehle ich gerne Spirulina. Diese blau-grüne Alge beinhaltet mehr als 2.000 Vitalstoffe.  Sie ist wahrscheinlich unser nährstoffreichstes pflanzliches und lichtvollstes Lebensmittel. Sie speichert Lichtenergie aus der Sonne und kann deshalb auf organischer Ebene Depressionen vorbeugen. Spirulina wirkt immunstärkend, entgiftet und entsäuert den Körper, sorgt durch den basischen pH-Wert für eine intakte Darmflora, hemmt Entzündungen und wirkt regulierend auf den Fettstoffwechsel. Mein Haarpraxis-Tipp: Nehmen Sie täglich Spirulina. Beginnen Sie langsam mit der Einnahme der kleinen, grünen Tabletten, denn es wird über Spirulina eine Entgiftung und Entsäuerung eingeleitet. Je nach Belastung des Körpers können sich leichte Übelkeit, Müdigkeit oder Schwindel einstellen. Dann senken Sie die Dosierung oder setzen einen Tag aus. Beginnen Sie den Tag mit Spirulinas und einem großen Glas Wasser auf nüchternen Magen. Steigern Sie die Menge jeden Tag um ein bis zwei Tabletten, bis Sie auf eine Dosierung von zehn Tabletten täglich kommen. Die Folge dieser Routine werden Sie nach einiger Zeit beim morgendlichen Blick in den Spiegel sehen können. QC42E03

Michael Rogall
beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren intensiv mit alternativer Haarpflege und arbeitet mit biologischen Pflegeprodukten und Pflanzenfarben.
In seiner Haarpraxis in Köln berät der Haarpraktiker seine Kunden individuell nach einem einheitlichen Friseurkonzept.

Buchtipp: MännerHaarSprechstunde
Mit mehr als 100 Ex­perten Tipps zur effek­tiven Selbsthilfe bei Kopfhautproblemen, Haarausfall und Schuppen, 176 Seiten
ISBN: 978-3-9815402-7-7
Verlag: Quell Edition, 19,90 Euro

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