Manchmal sind es die einfachen Dinge, die für unsere körperliche Widerstandskraft außergewöhnliche Effekte bringen. Von der Kneipp’schen Gesundheitslehre bis zum bewussten Essen und Trinken lassen sich viele dieser Methoden auch zu Hause anwenden.

„Mit einem Zeitaufwand von nur einer Minute lässt sich der Körper vor Infektionen schützen und sogar gegenüber Stress abhärten“, erklärt beispielsweise Dr. Bernhard Uehleke, der sich als Arzt und Physiker unter anderem mit den segensreichen Effekten der Kneipp’schen Anwendungen beschäftigt.
Dass Güsse, Bäder und Waschungen mit warmem oder kaltem Wasser positiv auf die Gesundheit wirken, das hat sich mit der Kneipp’schen Gesundheitslehre mittlerweile landläufig herum gesprochen. Die Geschichte von Sebastian Kneipp hätte Hollywood nicht schöner erzählen können: Nachdem er es als Sohn bettelarmer Eltern endlich geschafft hatte, Priester zu werden, traf ihn ein neuer Schicksalsschlag. Mitte 20 erfuhr er, dass er an Lungentuberkulose litt, einer damals tödlichen Krankheit. Kämpfernatur Kneipp konnte aber die vernichtende Prognose der Ärzte nicht akzeptieren und begann, medizinische Bücher zu studieren. Eines Tages fiel ihm ein Buch über die Wassertherapie in die Hände. Die darin beschriebene Heilmethode beeindruckte ihn tief und er fing an, sich nach den Anleitungen des Buches selbst zu behandeln. Er experimentierte mit drastischen Methoden: Im Winter 1849 badete er zwei- bis dreimal die Woche im eiskalten Wasser der Donau. Mit dieser Methode besiegte Kneipp seine Krankheit.

Regelmäßiges Saunieren stärkt die Abwehrkräfte

Temperaturwechsel und Abwehr-Training
„Die Temperaturregelung hat bei Warmblütlern die höchste Priorität“, erklärt Dr. Uehleke die starke Wirkung von Wechseltemperaturen. Beim Saunen können diese Temperaturunterschiede im Winter beim Abkühlen draußen schon mal 110 Grad Celsius betragen. „Dieses Wechselbad übt und stärkt die Reaktionsgeschwindigkeit der regulatorischen Systeme und versetzt die Schleimhäute in die Lage, ihrer Aufgabe besser gerecht zu werden, Viren effektiver einzufangen und schneller zu eliminieren“, schreibt der Autor Paul Busse, der als Vorreiter der Sauna- und Wellnessbranche 40 Jahre lang in Freiburg das „Waldkurbad“ betrieb. Der TV-Arzt und Medizinkorrespondent Dr. med. Christoph Specht ergänzt: „Auch in Zeiten von Corona kann man die private Sauna empfehlen. Regelmäßiges Saunieren verbessert die Thermoregulation und sorgt für körperliches Wohlbefinden. Und schon das hat einen positiven Einfluss auf die Immunabwehr“. Damit sich diese Effekte einstellen, genügt es nach Aussage des Saunabundes nicht, im Herbst oder Winter sporadisch in die Sauna zu gehen: „Man muss rechtzeitig mit dem regelmäßigen Saunabesuch – wenigstens einmal pro Woche – beginnen, da es ein Vierteljahr braucht, bis die Effekte im Hinblick auf die Erkrankungshäufigkeit messbar sind“, ist auf der Internet-Seite des Deutschen Saunabundes zu lesen. „Kunstgerechtes“ Sau­nabaden nennt Autor Busse die Voraussetzung, damit Saunieren sein wissenschaftlich erwiesenes Potential der nachhaltigen Infektbewältigung entfalten kann.

Viel Trinken!
Viel Trinken! So lautet eine häufig formulierte Empfehlung, um die Körperabwehr nicht nur beim Saunieren zu stärken. Denn ein Körper, der dehydriert ist, kann seinen Funktionen nicht richtig nachkommen. Aufgrund gedrosselter Wasserzufuhr werden sämtliche Körperfunktionen heruntergefahren und die Zellaktivitäten verlangsamen sich. Weniger Energie wird freigesetzt, was wiederum Müdigkeit und Gereiztheit zur Folge haben kann. Eine ausreichende Versorgung mit Wasser hingegen kurbelt Stoffwechselprozesse an und setzt Energien frei. In seinem Bestseller „Wasser – die gesunde Lösung“, beschrieb der Arzt und Forscher Faridu Batmanghelidj eindrucksvoll den Zusammenhang zwischen Wassermangel und Krankheiten – von Kopfschmerzen bis zum Bluthochdruck. Doch welche Trinkmenge die richtige ist, darüber kursieren verschiedene Empfehlungen. Batmanghelidj empfahl seinen dehydrierten Patienten, die Trinkmenge langsam zu steigern. Die grundsätzliche Merkregel lautet, dass die optimale Trinkmenge für gesunde, erwachsene Menschen etwa bei 30ml pro Kilogramm Körpergewicht liegt. Einen praktikablen Tipp formuliert der Ernährungswissenschaftler Thomas Frankenbach: „Ist der Urin über den Tag glasklar und nur leicht gelblich, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Wassermenge stimmt.“

Wasser: Unterschiedliche Wirkeffekte
Doch Wasser ist nicht gleich Wasser. Das lässt sich durch schulmedizinische Untersuchungsmethoden zeigen. Am Institut für zellbiologische Testsysteme führte der Diplom-Biochemiker Prof. Dr. Peter C. Dartsch Tests zu den Wirkeffekten von Wasser durch und war „erstaunt, welche Unterschiede sich dabei ergaben“. In einer Studie im Auftrag von St. Leonhards hatte er zwei Sorten Quellwasser – die St. Leonhardsquelle und die St. Georgsquelle – sowie handelsübliches stilles Supermarktwasser aus Plastikflaschen mit zellbiologischen Methoden nach internationalem Standard untersucht. Dabei zeigten beide Quellwässer beispielsweise eine „statistisch signifikante“ antioxidative Wirkung im Vergleich zum stillen Vergleichswasser aus dem Supermarkt. Beim Test der „unspezifischen Abwehr“ mit Hilfe von Fresszellen außerhalb eines lebendigen Organismus zeigte sich, dass die untersuchten Quellwässer eine ausgeprägte Stimulation des Stoffwechsels der Fresszellen bewirkten. Besonders die St. Georgsquelle zeigte hier schon bei niedrigen Konzentrationen „eine überlegene Wirkung“. Bei regelmäßigem Trinken der untersuchten Quellwässer von St. Leonhards lassen die Testergebnisse nach Einschätzung von Prof. Dartsch auch auf positive Einflüsse auf den menschlichen Körper schließen.

Stärkende Schorle
Wer fruchtige Geschmäcker schätzt, der kann sich aus Quellwasser und Fruchtsäften auch eine immunsystemstimulierende Schorle bereiten. Besonders empfehlen sich dabei Säfte aus dunklen Beeren, deren natürlichen Farbstoffen – Anthocyane – von der Wissenschaft eine antioxidative Wirkung nachgesagt wird. Etwa Säfte aus Granatapfel, Cranberry, Schwarze Johannisbeere, Maulbeere oder Kornelkirsche. Den höchsten Anteil an Anthocyanen beinhalten die hierzulande noch weitgehend unbekannten Aroniabeeren. Früchte wie die Aroniabeere bergen darüber hinaus wertvolle Inhaltsstoffe wie Mangan, Vitamin K und Folsäure, die ebenfalls dazu beitragen können, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen. Die Ernährungs- und Gesundheitsberaterin Claudia Höft rät: „Bauen Sie deshalb täglich derartige Produkte in Ihre Ernährung ein.“ Im Winter bietet sich das in Form von Bio-Direktsäften an. „Probieren, mischen und kombinieren Sie diese Säfte ganz nach Lust, Laune und Geschmack“, motiviert die Ernährungsexpertin. Lebendiges Quellwasser dient den enthaltenen Vitalstoffen als perfekte Trägersubstanz und Transportmittel in die Zellen.

Lebensmittel fürs Immunsystem
„Der Tod sitzt im Darm“, so weiß der Volksmund. Für unser Wohlbefinden ist viel gewonnen, wenn wir diesem sensiblen Mittelpunkt unseres Immunsystems Gutes tun. Immerhin befinden sich im Darm 70 bis 80 Prozent des Körperimmunsystems. Die im Darm gebildeten Abwehrstoffe und Immunzellen verteilen sich über das Blut- und Lymphgefäßsystem im ganzen Körper und können überall zuschlagen, wo Keime eindringen, also auch in der Nasenschleimhaut und in den Bronchien. Es gibt eine Reihe von darmfreundlichen Nahrungsmitteln, die das Immunsystem stärken: Obst und Gemüse oder Probiotika, Nahrungsmittel, die lebende Mikroorganismen enthalten, wie etwa Sauerkraut, Joghurt, Kefir, Buttermilch, aber auch Molke. Ein Lebensmittel mit besonders positiven Effekt für den Darm, die Schleimhäute und somit das Immunsystem ist Molke aus Ziegen- und Stutenmilch. Molke fällt bei der Käseherstellung an, enthält sehr wenig Fett und wenig Kalorien, dafür hochwertiges Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe. Molke aus Stuten- und Ziegenmilch ist kaseinfrei und durch ihren Gehalt an natürlichen Milchsäurebakterien leicht verdaulich. Die wohltuenden Effekte von Molke wurden schon in der Vergangenheit sehr geschätzt. Immer wieder wird Molke im Zusammenhang mit Hippokrates, dem großen Arzt des Altertums, genannt, der sie bei verschiedenen Krankheiten verordnete.

Traditionelle deutsche Medizinkultur
Während früher Kuren mit Wasser, Ziegen- oder Stutenmilch vor allem der gehobenen Gesellschaft vorbehalten waren, da sie vor allem in Kurorten angeboten wurden, ist es heutzutage wesentlich einfacher geworden, an die stärkenden Produkte heranzukommen. Sowohl artesisches Quellwasser, Molke aus Ziegen- und Stutenmilch als auch Säfte aus dunklen Beeren sind im Reform-, Naturkost- oder gehobenen Getränkehandel zu bekommen. Ein breites Sortiment an artesischen Quellwässern bieten die St. Leonhardsbetriebe: neun Sorten lebendiges Wasser aus sechs verschiedenen Quellen. Mit Hilfe einer bewussten Wassserverkostung, dem so genannten Sensorik-Test, kann jeder das Wasser finden, das ihm am besten schmeckt und damit auch am besten zu ihm passt. Die Naturkäserei St. Georg hat sich auf Produkte aus Ziegen- und Stutenmilch spezialisiert. Mit besonderer Sorgfalt hergestellt sind diese Produkte reich an den naturgegebenen Vitalstoffen beider Milchsorten. Seit 2008 engagiert sich der Aronia Pionier Aronia ORIGINAL für die dunkel-violette Aroniabeere. Durch den regionalen Anbau in Deutschland, Österreich und Polen bleiben den frisch geernteten Früchten in Bioqualität lange Transportwege, im Vergleich zu Exoten wie Acai oder Goji aus Übersee, erspart. „Traditionelle deutsche Medizin“ nennt der Autor Hans Lauber den Trend, sich in Sachen Gesundheit heimischer Heilpflanzen und Medizinkultur zu bedienen.

Schwitzen: Trinken und Sauna

Trinken ist beim Saunieren naturgemäß deutlich wichtiger als Essen. Denn wird dem anhaltenden Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen nicht ausreichend entgegen gesteuert, dehydriert der Körper mit unangenehmen Folgen: Kopfschmerzen oder Kreislaufbeschwerden stellen sich ein. Daher gilt: Während der Ruhepause zwischen den Sauna-Gängen und nach dem Sauna-Besuch sollte möglichst viel Wasser oder ungesüßter Tee getrunken werden. Besonders zu empfehlen ist dabei Quellwasser aus artesischem Ursprung. Der Wasser-Experte Professor Gerald Pollack geht davon aus, dass derartiges Wasser über besonders hohe Bioverfügbarkeit verfügt, also die Körperzellen besonders schnell und effektiv mit Flüssigkeit versorgen kann.

Energieschub: Stuten- und Ziegenmilch
Wissenschaftliche Studien bestätigen: Stutenmilch gehört zu den besonders wertvollen Erzeugnissen unserer Natur. Durch die positive Beeinflussung aller Stoffwechselvorgänge kann Stutenmilch dem Körper neue Kraftimpulse geben. Auch Ziegenmilch ist für ihre positiven Effekte bekannt: In der Volksheilkunde gelten Ziegenmilchprodukte schon seit der Antike als Helfer gegen Befindlichkeitsbeschwerden. Sorge, beim ungebremsten Genuss von Molke zuzunehmen, brauchen figurbewusste Verbraucher nicht zu haben. Bei einem Fettgehalt von 0,27 Prozent ist Molke extrem kalorienarm.

Die Stuten des St. Leonhardshofes werden artgerecht in der Herde gehalten

Antioxidans: Aroniabeeren
Aroniabeeren unterstützen das Immunsystem auf besondere Weise, denn sie bergen besonders viele Polyphenole, blau-violette Pflanzenfarbstoffe, die als Radikalfänger wirken. Vieles spricht dafür, dass sich die Inhaltsstoffe der Aroniabeeren positiv auf das Immunsytem auswirken. Die ärztl. med. geprüfte Ernährungs- und Gesundheitsberaterin Claudia Höft erklärt die Wirkungen vom Saft der Aroniabeere folgendermaßen: „Eine regelmäßige Versorgung mit antioxidativ wirkenden Polyphenolen aus dunklen Beeren und Früchten hilft dem Immunsystem mit täglichen Herausforderungen zurechtzukommen und zügig auf Veränderungen zu reagieren.“

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Bildnachweis: Sauna gpointstudio; Pferde, St. Leonhards