In Punkto Haargesundheit gilt die Regel: Weniger ist mehr. Weg von der Chemie – hin zu sanften Methoden.
Wer wünscht es sich nicht: Glänzendes, fülliges Haar als sichtbaren Ausdruck unseres Wohlbefindens. Leider sieht die Realität auf Deutschlands Köpfen oft ernüchternd aus: Die Haare wirken schlapp und stumpf oder lichten sich gar, die Kopfhaut macht durch Schuppen oder Ekzeme Probleme. Der Kölner Haarpraktiker Michael Rogall kennt diese Situationen aus seiner langjährigen Praxis. Seit mehr als 25 Jahren beschäftigt er sich mit alternativen Haarpflegemöglichkeiten und hat praktikable Lösungen entwickelt, mit denen Haare wieder gesunden und zu ihrer natürlichen Schönheit zurück finden können.
Haarbürste als wichtigstes Utensil
Dreh- und Angelpunkt der Rogall‘schen Methode ist das regelmäßige Haarebürsten. Damit lassen sich so gut wie alle Haarprobleme in den Griff bekommen: Ablagerungen und Schuppen werden von der Kopfhaut gelöst und die Kopfhaut kann besser entgiften. Bei Kopfhautjucken bewirkt das Bürsten einen Gegenreiz mit dem Ergebnis, dass sich der Juckreiz beruhigt. Auch Spannungen der Kopfhaut können sich durch das Bürsten lösen. Die Durchblutung der Kopfhaut wird angeregt, was Haarausfall vorbeugt. Besteht bereits Haarausfall, sorgt das Bürsten dafür, dass schneller Platz für neue Haare geschaffen und der Haarwuchs aktiviert wird. Tägliches Bürsten wirkt wie eine Haarkur: Die Borsten der Bürste nehmen den hauteigenen Säureschutzmantel auf und verteilen ihn bis in die Haarspitzen. Spliss, sofern er nicht auf Mangelerscheinungen von innen basiert, wird weniger. Für Michael Rogall hat das Kopfhautbürsten „höchste Priorität in der Haar- und Kopfhautpflege“.
Schuppen: nur neutrale Shampoos
Gerade Schuppen gehören zu einem Problem, mit dem Michael Rogall besonders häufig zu tun hat. Oft sind sie Ablagerungen von Haarpflegeprodukten, die Silikone, Fruchtwachse oder Acrylharze enthalten. „Solche Ablagerungen entstehen, wenn die Haare schnell und oberflächlich gewaschen werden, Shampooreste schlecht ausgespült werden und zusätzlich wieder ein Stylingprodukt aufgetragen wird“, so beobachtet er. Seine Empfehlung: Auf spezielle Schuppenshampoos verzichten (da deren aggressive Inhaltsstoffe die Kopfhaut reizen und austrocknen), neutrale Haarshampoos verwenden und diese verdünnt direkt mit den Fingern auf die Kopfhaut reiben.
Die 17 häufigsten Gründe für Haarausfall
Es ist ganz normal, 60 bis 100 Haare pro Tag zu verlieren. Sind es aber über eine längere Zeit mehr als 150 Haare täglich, so spricht man von Haarausfall. „Für die Betroffenen bedeutet Haarausfall eine starke psychische Belastung“, beobachtet Michael Rogall. In seinem Buch „HaarSprechStunde“ beschreibt er die 17 häufigsten Gründe, warum Haare ausfallen können. Mineralstoffmangel zählt ebenso dazu wie hormonelle Dysbalancen. Wenn der Haarausfall von einem angegriffenen oder autoaggressiven Immunsystem herrührt, dann verweist Michael Rogall auf die so genannte Mesotherapie, eine Methode, die Elemente aus der Neuraltherapie, der othomolekularen Therapie und Akupunktur vereint und die von speziellen Mesotherapeuten angeboten wird. Wenn aber der Haarausfall von der falschen chemischen Behandlung beim Friseur herrührt, dann begleitet er seine Kunden geduldig auf dem Weg zu natürlichen Pflanzenfarben.
Pflanzenfarben: Lohnende Herausforderung
Pflanzenfarben haben gegenüber oxidativen Haarfärbemitteln vielfältige Vorteile zu bieten: Sie erzeugen für jede Anwenderin ein individuelles Färbe-Ergebnis, sie pflegen die Haare und eröffnen der Nutzerin Entscheidungsräume. Aufgrund der sanften Übergänge beim Nachwachsen kann sie entscheiden, wie oft und mit welchem Farbton sie nachfärben möchte. „Doch die Arbeit mit Pflanzenfarben ist für Friseure eine Herausforderung“, so weiß Michael Rogall aus Erfahrung. Denn: Je nach Haarbeschaffenheit erzielen Pflanzenfarben immer ein anderes Ergebnis. Auch sollten Haare, die durch Oxidationsfarbe vorgeschädigt sind, nicht sofort mit Pflanzenfarbe getönt werden, da sich die Pigmente der Farbe in den Löchern der porösen Schuppenschicht festsetzen können, was die Haare schwer kämmbar macht. In diesem Fall schafft wochenlanges Haarebürsten die nötige Voraussetzung, dass sich die Schuppenschicht wieder schließt.
Wer die natürliche Schönheit der Pflanzenfarben im eigenen Haar schon erlebt hat, der möchte sie nicht mehr missen. Und manchmal motivieren Rogalls Kunden, die von Köln in eine andere Stadt ziehen, ihren neuen Friseur auch dazu, diese Pflanzenfarben mit in ihr Angebot aufzunehmen. So geschehen in Frankfurt, wo die erfahrene Friseurin Nur Milor bereit war, sich der Herausforderung natürlicher Pflanzenfarben zu stellen. Lohn der Anstrengung: Zufriedene Kunden, die mit ihren Haaren im Reinen sind.