„Noch geht was, noch“ dieser Vortragstitel von Professor Lesch sagt eigentlich schon alles über die Situation der Erde. Im Rahmen der Vortragsreihe des Weltsalons auf dem Münchner Winter Tollwood – führte der bekannte Wissenschaftler an zahlreichen Beispielen vor Augen, was dieses „Noch“ genau bedeutet. So launig auf den Punkt sein Vortrag auch war, so war es in Anbetracht der Dramatik der gezeigten Beispiele dem vollbesetzten Saal alles andere als zum Lachen zu Mute.
Die Bilder von Lithium-Förderanlagen in Chile, die wertvolles Trinkwasser zerstören, nur um Batterien für E-Mobilität herzustellen, brennen sich ins Gedächtnis. Genauso auch die Kalifornischen Golfer, die sich auf ihr nächstes Hole konzentrieren, während die Feuerwalze schon bedrohlich nahe kommt. Oder die Weltkarte im Jahr 2060, auf der Küstenstädte auf allen Kontinenten und ganze Inseln längst versunken sind. Aber auch die wie klaffende Wunden anmutende Kohle-Abbau-Gruben rund um Hambach. Die Anzeige für eine Luxuskarosse, die mit den Worten „Momente, die einem den Atem rauben“ beworben wird.
Das Gute an Leschs Vortrag: Er erklärt nicht nur mit einfachen Worten die gelebte Schizophrenie und die fatalen Fehler, die gemacht werden, sondern er zeigt auch den Lösungsweg auf: Was die Welt braucht ist eine nachhaltige Industrie- und Energie- und Klimapolitik, die das Klima schützt, dabei eine langfristige Umwelt- und klimaverträgliche Energieversorgung sichert, Entwicklung und Innovationen fördert sowie sozialen Fortschritt voranbringt.
Ein erster ganz konkreter Schritt: Sich mit seiner Unterschrift dafür einsetzen, dass Klimaschutz als Ziel in die Verfassung aufgenommen wird.
Bildnachweis: Charts von Prof. Dr. Lesch, das Beitragsbild zeigt ein Foto aus der Süddeutschen Zeitung.