Handschuhe sehen chic aus,  geben der Garderobe das gewisse Etwas und schützen obendrein die Haut. Höchste Zeit, der Fingerbekleidung ein Loblied zu singen.

Noch in den 1950er Jahren gehörte es zum guten Ton, Handschuhe zu tragen. Welch‘ elegante Note sie ihrem Träger verleihen, lässt sich in Filmen aus der Nachkriegszeit bestaunen: Damals besaß eine Dame zu jedem Outfit die passende Fingerbekleidung. „Zu einem morgendlichen Einkauf gehörte graues Ziegenleder, beim Lunch im Anschluss trug sie Glacéhandschuhe. Am Nachmittag schmückten braune Peccary- und abends lange schwarze Seidenhandschuhe die Finger“, so ist auf der Internetseite des Herstellers Roeckl nachzulesen. Mit dem zunehmenden Abflachen der Kleidungsetikette in den 1960er Jahren nahm auch die Bedeutung von Handschuhen ab. Heute ist der Handschuh als stilvolles und funktionales Modeaccessoire aber wieder gefragt. Denn neben optischen haben Handschuhe auch gesundheitliche Effekte zu bieten.

Schutz gegen das Austrocknen

Selten zuvor waren Hände so beansprucht wie heute. Der permanente Gebrauch von Desinfektionsmitteln trocknet die Haut aus, führt zu rauer Haut, Rissen, in schweren Fällen zu Ekzemen. Auch Handcremes – so oft man sie auch verwendet – stoßen dabei an ihre Grenzen. Gerade in der kalten Jahreszeit sind Handschuhe sinnvolle Alltagsbegleiter, denn sie schützen die Haut davor, in kalter Luft auszutrocknen. Dazu kommt: Wer Handschuhe trägt, dessen Haut kommt mit weniger Viren und Bakterien in Berührung. und der braucht dementsprechend weniger Desinfektionsmittel zu verwenden. Selbstverständlich gilt auch für Handschuhe die Regel, dass man sich damit nicht ins Gesicht fassen sollte.

Alte Handwerkstradition

Das Angebot an Leder-,  Woll- und Stoff ?handschuhen ist groß. Ein Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Handschuhen aller Art spezialisiert hat, ist Roeckl in München. Der Traditionshersteller staffierte schon König Ludwig II. oder Kaiserin Sisi mit Fingerbekleidungen aus. Als eines der wenigen Unternehmen weltweit hat Roeckl das Wissen der traditionellen Handschuhfertigung in die heutige Zeit übertragen. Beispielsweise die Verarbeitung von Peccaryleder, das sich durch hohe Geschmeidigkeit und Langlebigkeit auszeichnet und auch vor Kälte besonders gut schützt. Damit solch ein Handschuh-Paar der Luxusklasse entstehen kann, ist eine erfahrene Näherin rund einen Tag lang mit 2.000 Stichen beschäftigt und das hat seinen Preis. Lederhandschuhe sind aber auch schon wesentlich preiswerter zu bekommen. Aufgrund ihrer Handwerkskunst und guten Passform sind hochwertige Handschuhe in jedem Fall eine Investition in den nachhaltigen Kleiderschrank.

Handschuhe für den richtigen Anlass

Handschuhe lassen sich nach der Form und den verwendeten Materialien unterscheiden. Für den privaten Einsatz spielen diese Handschuhe die wichtigste Rolle:

Fingerhandschuhe

Elegant sehen Fingerhandschuhe aus, wenn sie aus Leder gefertigt werden  – aus glattem oder genarbtem Leder von Tieren wie Rinder, Schweinen, Hirschen oder Ziegen. Neu sind Fingerhandschuhe, die Touchscreen-kompatibel sind. Um das Smartphone bedienen zu können, müssen die Handschuhe nicht mehr ausgezogen werden.  

Fäustlinge

Fausthandschuhe oder Fäustlinge schützen besser vor Kälte als Fingerhandschuhe, da sie aufgrund ihrer Form weniger Wärme abstrahlen und in ihrem Inneren ein wärmendes Luftpolster aufbauen.

Pulswärmer

Die Mischung aus Armstulpe und Handschuh bedeckt Handrücken und Handgelenk und beeinträchtigt damit nicht die Fingerfreiheit. Gemessen an ihrer Größe wärmen sie sehr effektiv, denn ein warmer Puls führt zu erstaunlicher Körperwärme.

Schutzhandschuhe

Infektions-Schutzhandschuhe sollen dem Träger beziehungsweise dessen Umwelt größtmöglichen Schutz vor Keimen bieten und dabei Beweglichkeit und Tastsinn wenig beeinträchtigen. Sie bestehen meist aus dünnem Gummi (Latexhandschuhe), Nitril oder Vinyl.