Das alte Wissen um die Fähigkeiten und Eigenschaften der verschiedenen Baumarten war lange Zeit nur noch einem kleinen Kreis von Eingeweihten bekannt. Nun beginnen sich auch die Konsumenten wieder verstärkt für die Vorzüge verschiedener Holzsorten zu interessieren.

Kann man sich in Bäume verlieben? Mauro Corona, Holzbildhauer aus dem italienischen Erto meint dazu: „Ja!“. Ihm passierte dies beispielsweise mit der Zirbelkiefer. „Wenn ich im Herbst in meiner Werkstatt eine Auswahl von Zirbelkieferstämmen lagere, die nur darauf warten, bearbeitet zu werden, erfüllt mich dies mit tiefster Zufriedenheit“, schreibt der renommierte Holzbildhauer und Holz-Liebhaber in seinem Buch „Die Stimme des Waldes“. „Die Zirbelkiefer hat den vollkommenen inneren Frieden erreicht“, so philosophiert Mauro über ihre Eigenschaften. Und er schließt von sich auf andere: „Ihre Gegenwart ist für alle eine reine Freude.“

Mauro Corona beobachtet immer wieder: „Bäume sind wie Menschen mit guten und schlechten Eigenschaften“. Doch in der modernen Industriegesellschaft ist den meisten Zeitgenossen der Sinn für diese Eigenschaften abhanden gekommen. Nun wird Holz – jenseits des Klimaschutzes – auch als faszinierender Grundstoff für Alltagsgegenstände neu entdeckt: Sei es in Form von behaglichen Kirschholzmöbeln, als robustes Eichenparkett oder in Form von unbehandelten Eschen-Stielen für Gartenwerkzeuge, mit deren Hilfe die Gartenarbeit schwielenlos von der Hand geht. Es lohnt, sich der vielfältigen Fähigkeiten und Eigenschaften von Holz zu besinnen und diese bewusst in den Alltag zu integrieren.

  • Fichte, das Holz der Nachhaltigkeit
    Die Fichte wird gerne als Konstruktionsholz für Dachstühle, Deckenbalken oder Dielen genutzt. Wegen ihrer Qualitäten gehört die Fichte zu den am häufigsten verwendeten Holzarten.
  • Zirbelkiefer, das Holz der Schnitzer
    Der unangefochtene Star der Schnitzer ist die seltene Zirbelkiefer, auch Arbe genannt: Sie ist weich und geschmeidig, dicht und gefügig und ist aufgrund ihrer Harze einer der wenigen Bäume, die dem Holzwurm keinen Eintritt gewährt.
  • Kirschbaum, das Holz der Liebe
    „Bei uns haben Generationen von Menschen in einem Bett aus Kirschbaumholz geschlafen und sich geliebt“, so erinnert sich der italienische Bildhauer Mauro Corona. „Das blasse Rosa des Kirschbaumholzes fördert die Gefühle“, so sagt er.
  • Eiche, Symbol für Stärke und Macht
    Eichen sind die Väter der Schifffahrt und sind aufgrund ihrer Eigenschaften auch prädestiniert für Holzböden: Ihr Holz ist elastisch und fest, verzieht sich nicht und bleibt durch die enthaltenen Gerbstoffe lange haltbar.