Jeder Schritt hält fit – doch nur, wenn wir unseren Bewegungsapparat nicht durch asymmetrische Belastung dauerhaft überbeanspruchen. Praktisch jeder Mensch hat Fehlhaltungen im Fuß, die sich mit einfachen Maßnahmen korrigieren und damit Stürze verhindern lassen.
Ob wir sicher auf unseren Füßen stehen und gehen, das hängt maßgeblich von unseren motorischen Fähigkeiten ab – von Kraft, Ausdauer, Geschicklichkeit und Beweglichkeit. Wie wichtig es ist, dass wir unsere Füße im Griff haben, zeigen Sturzstatistiken: Jeder Vierte fällt mindestens einmal in zwei Jahren unfreiwillig und unkoordiniert, ein Drittel der über 65-Jährigen stürzt mindestens einmal jährlich. Etwa 20 Prozent dieser Stürze bedürfen medizinischer Betreuung, mit dem Alter wächst die Gefahr eines Knochenbruchs und jede größere Verletzung hinterlässt ein Trauma. Wenn schon junge Menschen nach folgeschweren Stürzen nur langsam wieder in ihre alte Form zurückfinden können, so verwundert es nicht, dass für einen älteren Menschen ein Sturz ein einschneidendes Ereignis sein kann, das die selbstständige Lebensführung zumindest phasenweise unmöglich macht. Neben den Knochen kann bei einem Sturz auch das Vertrauen in die eigenen motorischen Fähigkeiten brechen und diesen Beginn einer Abwärtsspirale gilt es unbedingt zu verhindern.
Sturzprävention
Entscheidend ist daher die Sturz-Prophylaxe. Ein Sturz ist zunächst ein Symptom für ein mögliches Defizit aus unterschiedlichen Ursachen. Neben unseren Sinnesorganen, dem Ohr mit dem Gleichgewichtsorgan im Innenohr und dem Auge ist die sensorische Wahrnehmung an der Fußsohle entscheidend für unseren sicheren Gang. Ob wir sicher oder unsicher gehen, das hängt aber auch von viele weiteren Aspekten ab: Neben psychologischen Aspekten wie der Angst selbst vor einem möglichen Sturz sind orthopädische Ursachen häufig. Die Fußärztin Dr. Kerstin Lauer kann in ihrem Gang-Labor exakt feststellen, wo es der Bein- und Fußmuskulatur an Haltearbeit mangelt. Der Ganganalyse-Report zeigt diese muskulären Defizite unter verschiedenen Anforderungen und Aufgaben: Bei der Analyse muss die untersuchte Person mal schmäler, mal breiter, mal auf Linie gehen. Dabei müssen zusätzlich noch Aufgaben erfüllt werden, beispielsweise die Konzentration auf eine Ampel oder Bordsteinkante, das Tragen eines Gewichtes auf dem Rücken oder in den Händen, um auch Multitasking-Anforderungen im Straßenverkehr oder im Haushalt möglichst nahe zu kommen. Motorische Muster müssen unbewusst stabil ablaufen, um sicher aufzutreten – auch mit geschlossenen Augen, mit belegten Händen, beim Abheben des Vor- oder Rückfußes, mit Kniebeugung. Eine eingeschränkte Beweglichkeit im Knie- oder Hüftgelenk kann zu motorischen Störungen führen, so werden die Füße dann nicht ausreichend gehoben, nicht fest abgesetzt oder nicht ordentlich abgerollt und man gerät ins Straucheln.
Einlagen können helfen
Schon mit der Empfehlung des individuell richtigen Schuhs, des Wechsels von Schuhen unterschiedlicher Art, der Anpassung von Einlagen oder anderen, kleinen gezielten Modifikationen erleben die Klienten von
Dr. Kerstin Lauer oft schnell mehr symmetrische Stabilität im Einbein- oder Tandemstand mit einem dominanten Fuß. (Beim Tandemstand wird ein Fuß so vor den anderen gesetzt, dass die Ferse des einen die Zehen des anderen Fußes berührt). Sogar Verspannungen im Schulterbereich und Kopfschmerzen können sich durch die richtigen Maßnahmen an der Fußsohle reduzieren lassen. Ziel des Gangsicherheits-Trainings ist es, die harmonisch symmetrische Bewegung zu fördern. Selbst bei chronischen neurologischen Erkrankungen kann das Gang-Training eine gewisse Linderung, wenn auch keine Heilung bringen. Die Polyneuropathie etwa ist eine neurologische Erkrankung der peripheren Nervensysteme, bei der die Sensomotorik gestört ist. Durch das Üben mit sensorischen Reizen kann man leichte Verbesserung erreichen.
If you don´t use it you will lose it
Ab dem 60. Lebensjahr nimmt die Gehgeschwindigkeit ab, motorische Fähigkeiten wie das Heben der Füße schon früher. Was man nicht benutzt, funktioniert bald nicht mehr, so Dr. Lauer. Deshalb ist es wichtig, die Systeme immer wieder herauszufordern, Koordination, Kraft, Ausdauer mindern Risikofaktoren und verbessern das allgemeinen Wohlbefinden:„Man kann immer etwas machen und schon kleinste Veränderungen können große Fortschritte für den stabilen harmonischen Gang bedeuten.“
Ganganalyse-Report
Wie verändern sich Koordination, Kraft und Stabilität des Ganges unter verschiedenen Bedingungen? Die 3D-Gang-Analyse ermittelt Fußrotation, Schrittlänge, die Spurbreite des Gehens, die Kraft des Abrollens, barfuß und mit unterschiedlichem Schuhwerk. Dabei können Asymmetrien und Instabilitäten des Klienten exakt festgestellt werden.
Mit entsprechend angepassten Einlagen kann der gesamte Bewegungs-ablauf unterstützt, Fehlhaltungen reduziert und das Gangbild verbessert werden. Ganz unabhängig von der aktuellen Kondition tragen die getroffenen Maßnahmen zur Gangsicherheit, Sturzprävention und Vermeidung von Folgeschäden im Bewegungsapparat bei.
Druckbild
Unsere Füße sind unser Fundament
Liegt die Kraft zu stark im Vor- oder im Rückfuß? Ist ein Fuß dominant? Sind bestimmte Zehen durch Fehlhaltungen überbeansprucht? Aus der dynamischen 3D Fußdruckmessung in Kombination mit den Daten aus dem Gang- Analyse-Report ergeben sich Therapie-Maßnahmen für einen sichereren, stabileren und Bewegungsapparat schonenden Gang. Das vergrößert die Leistungsfähigkeit und die Freude an der Bewegung. www.dr-kerstin-lauer.de
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