Wasser ist nicht gleich Wasser. Vom „lebendigen Wasser“ bis hin zum Osmosewasser unterscheiden sich Wässer in vielerlei Hinsicht. Quell beschreibt die Qualitätsunterschiede.
Grundwasser
Grundwasser stammt aus unterschiedlichen Tiefen der Erde und ist Teil des Wasserkreislaufes: Niederschläge passieren auf ihrem Weg in die Tiefe verschiedene Gesteinsschichten, werden dadurch gefiltert und lösen aus dem Gestein Mineralstoffe und Spurenelemente, die dem Wasser seinen spezifischen Geschmack verleihen. „Unechtes“ Grundwasser in Form von Uferfiltrat wird künstlich erzeugt, indem Oberflächenwasser gezielt versickert und in Brunnen aufgefangen wird. Die Verweilzeit von Grundwasser im Boden reicht von weniger als einem Jahr bis hin zu vielen Millionen Jahren. Sehr alte Grundwässer, wie beispielsweise das unter der Wüste Sahara, werden auch als „fossile Wässer“ bezeichnet. In der Regel ist naturbelassenes Grundwasser unbelastet und deshalb als Trinkwasser geeignet.
Heilwasser
Heilwässer gehören zu den ältesten Naturheilmitteln. In Deutschland hat Heilwasser den Status eines Arzneimittels und ist amtlich zugelassen. Voraussetzung für die Zulassung als Arzneimittel ist der Nachweis einer vorbeugenden, lindernden oder heilenden Wirkung. Je nach Zusammensetzung der im Heilwasser gelösten natürlichen Mineralstoffe und Spurenelemente entfalten sie unterschiedliche therapeutische Wirkungen – beispielsweise, indem sie die Funktion von Stoffwechsel und Organen wie Magen, Darm, Herz, Kreislauf und Nieren anregen. In einem Liter Heilwasser muss mindestens ein Gramm gelöste Mineralstoffe oder Spurenelemente enthalten sein. Genaue Angaben zu Inhaltsstoffen und deren Wirkweise müssen auf dem Flaschenetikett ausgewiesen sein. Naturheilkundige gehen davon aus, dass die Heilwässer am besten wirken, wenn sie direkt an der Quelle getrunken werden.
„Lebendiges Wasser“ aus artesischen Quellen
Auch wenn der Begriff „lebendiges Wasser“ in keinem herkömmlichen Lexikon steht, haben Wasser-Experten doch recht genaue Vorstellungen davon, welche Qualitäten die „Lebendigkeit“ ausmachen. Für Viktor Schauberger, den weisen Mann der Wasserforschung, hat Lebendigkeit viel mit seiner „Reife“ zu tun. Ein „reifes“ Wasser sprudelt aus eigener Kraft aus dem Boden, steigt zum Teil aus großen Tiefen von selbst aus dem Erdreich. Man nennt dieses Phänomen „artesisch“. Aufgrund seiner ursprünglichen Cluster-Strukturen kann „lebendiges Wasser“ vom Körper besser aufgenommen werden und fördert die Ausscheidung von Schadstoffen und Giften. „Lebendiges Wasser“ beinhaltet für den Menschen lebenswichtige Informationen sowie eine erhöhte Konzentration an Elektronen, die bei der Aktivierung und Entsäuerung des Körpers eine wichtige Rolle spielen. In der heutigen Zeit hat das Wasser, das die Verbraucher geliefert bekommen, jedoch in den meisten Fällen viel von seiner Lebendigkeit eingebüßt. Die Verfahren, die die Wasserwerke zur Wasseraufbereitung anwenden, schwächen dessen Lebendigkeit ebenso wie der lange Leitungstransport von der Entnahmestelle ins Haus. Generell kann man sagen: „Intensive Behandlung zerstört die ‚Lebendigkeit‘ eines Wassers“, zieht Dr. René Hirschel, Wasserexperte und Umweltmediziner aus Günzburg das Fazit.
Mineralwasser
Mineralwasser ist Wasser, das aus unterirdischen, vor Verunreinigungen geschützten Wasservorkommen stammt. Es ist gekennzeichnet durch ursprüngliche Reinheit und durch seinen Gehalt an Mineralstoffen, Spurenelementen oder sonstigen Bestandteilen mit mehr oder weniger starken ernährungsphysiologischen Wirkungen. Für den täglichen Hausgebrauch empfehlen sich ausgewogen mineralisierte Wässer, da sie den Körper durch anorganische Mineralstoffe nicht überfrachten.
Trinkwasser und Leitungswasser
Als wichtigstes Lebensmittel wird Trinkwasser als „Lebensmittel Nr. 1“ bezeichnet. Es ist Süßwasser mit einem so hohen Grad an Reinheit, dass es für den menschlichen Gebrauch, insbesondere zum Trinken und zur Zubereitung von Speisen, geeignet ist. Im Trinkwasser dürfen keine krankheitsverursachenden Mikroorganismen enthalten sein. Darüber hinaus sollte es eine Mindestkonzentration an Mineralstoffen aufweisen. Zudem müssen technische Anforderungen (keine Aggressivität gegen Rohrleitungen, Vermeidung von Ablagerungen) gewährleistet sein. Die Güteanforderungen an Trinkwasser sind in Deutschland in der DIN 2000 und in der Trinkwasserverordnung definiert. Doch die Trinkwasserverordnung stößt auf Grenzen. Derzeit gibt sie nur für 33 schädliche Stoffe Grenzwerte vor – und wiegt uns damit in scheinbarer Sicherheit, denn allein in Europa gibt es mehr als 100.000 synthetische Chemikalien, die zum Großteil ins Wasser geraten und zur Gefahr für Mensch und Tier werden können. Beispiel Arzneimittel: Vom Antibiotikum bis zum Röntgenkontrastmittel, vom Empfängnisverhütungsmittel bis zum Antiepileptikum wurden bereits eine ganze Reihe pharmazeutischer Wirkstoffe im Leitungswasser gefunden. Weltweit gibt es noch keine einzige Trinkwasserverordnung, die Medikamentenrückstände berücksichtigt. Leitungswasser ist nicht immer mit Trinkwasser gleichzusetzen, denn in rund zwei Prozent seines Aufkommens weist es nicht die Qualität von Trinkwasser auf und muss dann entsprechend gekennzeichnet werden.
Oberflächenwasser
Oberflächenwasser ist Wasser aus natürlichen oder künstlichen oberirdischen Gewässern (Flüsse, Seen und Talsperren), das auch Rohstoff für die Trinkwassergewinnung sein kann. Ebenfalls als Oberflächenwasser wird das von befestigten Flächen ohne Kanalisation abfließende Niederschlagswasser bezeichnet.
Osmosewasser
Osmosewasser ist Wasser, dem so gut wie alle Inhaltsstoffe entzogen sind. Dies geschieht durch Umkehrosmose: Leitungswasser wird unter Druck durch eine mehrlagige, feinporige Membran gepresst, deren Poren so klein sind, dass nur Wassermoleküle passieren können. Durch dieses Verfahren werden nach Angaben der Gerätehersteller alle Schadstoffe wie Pestizide, Schwermetalle, Kalk oder Nitrat, aber auch alle enthaltenen Mineralstoffe und Spurenelemente zu 99 Prozent herausgefiltert, was der Gesundheit zuträglich sein soll. Der Unterschied zum destillierten Wasser besteht darin, dass das Wasser nicht verdampft und wieder aufgefangen, sondern durch die Membrane geschickt wird, was nach Aussage der Gerätehersteller die im Wasser enthaltenen Stoffe noch wirkungsvoller eliminiert. Die Kritiker weisen darauf hin, dass durch das Trinken von Osmosewasser dem Körper Mineralstoffe entzogen werden, da das Wasser höchst begierig ist, wieder Stoffe aufzunehmen.
Quellwasser
Quellwasser stammt aus unterirdischem und schadstoffgeschütztem Grundwasser und wird direkt am Ort der Quelle abgefüllt. Quellwasser muss „natürlich rein“ sein und darf nicht chemisch oder durch Filtertechnik aufbereitet werden. Zugelassene Verfahren sind lediglich das Abtrennen von Eisen, Mangan, Schwefelverbindungen oder Arsen sowie die Ozonierung, solange der ursprüngliche Charakter des Wassers nicht veränder wird. Die Qualität von Quellwasser entspricht mindestens der Qualität von Trinkwasser.
Tafelwasser
Tafelwasser ist aufbereitetes (künstlich hergestelltes) Trinkwasser, das mit natürlichem Mineralwasser, Salzlösung oder Meerwasser vermengt worden ist. Tafelwasser darf in Container und Tankwagen abgefüllt werden. In manchen Fällen werden Tafelwässer industriell stark bearbeitet: indem beispielsweise per Umkehrosmose aus dem Wasser alle Mineralien herausgeholt werden und anschließend die anorganischen Mineralien nach einer bestimmten Formel wieder künstlich zugesetzt werden, so dass das Wasser weltweit gleich schmeckt.
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