In weltweit herausfordernden Zeiten sind mehr Menschen denn je für persönlichen Zuspruch und individuelle, unbürokratische, kostenlose Hilfe dankbar. Und in immer mehr Menschen wächst das Bedürfnis, ihre Zeit mit etwas Sinnstiftendem zu füllen und Mitmenschen zu helfen.  Dies ist die große Stunde für das Engagement im Ehrenamt.

Folgende Beispiele zeigen, wie sich auch in Zeiten der Kontaktminimierung Kreativität auszahlt und Gesellschaft zusammenwächst. Ehrenamt ist alles andere als eindimensional. Es eröffnet vielmehr auch dem Helfenden neue Perspektiven der Entwicklung und weitet die Horizonte des Lebens.

PERSÖNLICHE NACHBARSCHAFTSHILFE

Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen bedürfen des besonderen Schutzes in Zeiten der Pandemie. Doch eingeschränkter Kontakt darf nicht der Brandbeschleuniger anderer Nöte werden. Hilfe und Solidarität sind gefragt. Und das geht auch ganz unbürokratisch, wenn man in seinem eigenen Umfeld die Augen öffnet und Hilfe anbietet, sei es nur, den Einkauf zu übernehmen.

ACTION FOR HAPPY KIDS 

Nähe bei physischer Distanz schafft auch der weltweite Videowettbewerb #actionforhappykids, der Kinder auf verschiedenen Kontinenten dazu auffordert, in einer Videobotschaft ihre Ideen für eine glücklichere Welt zu formulieren. Bis 24.01.2021 sind noch Einsendungen möglich, danach werden darauf aufbauend Projekte angestoßen. Betreut wird die rein digitale Aktion von Studenten, die – statt eines physischen Auslandsaufenthalts – ehrenamtlich helfen und wiederum selbst über Mentoring-Programme dafür gecoacht werden. Dahinter steht die gemeinnützige Organisation Theia International, die mit und für junge Menschen auf der ganzen Welt Bildungsprogramme entwickelt. https://actionforhappykids.org/wirke-mit/

FOODCARING

Persönlich und dabei im Sinne der Hygieneschutzmaßnahmen sicher ist das Konzept, das Foodcaring umsetzt: Die Umweltinitiative kümmert sich darum, dass Altersarme und Alleinerziehende Lebensmittel von hoher Qualität erhalten, wie Brot, Obst und Gemüse vom Vortag oder Produkte, die am Vortag ihr Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben. Jeder ehrenamtliche Helfer hat seinen individuellen Verteilerkreis und versorgt diesen mit Lebensmitteln,  beispielsweise auch durch direktes vor die Tür stellen. So wird neben den Hygiene-Vorschriften auch die Diskretion maximal gewahrt, denn nur der ehrenamtliche Helfer kennt die Eckdaten und Bedarfe des von Armut betroffenen Haushalts. Geholfen ist auch dem spendenden Lebensmittelhändler, der sich auf die tägliche Abholung der aussortierten Waren verlassen kann.www.foodcaring.de

NOT MACHT ERFINDERISCH

Die Bereitschaft, Verantwortung in einem Ehrenamt zu übernehmen, ist groß. Eine aktive Bürgergesellschaft ist zum Teil bereits Wirklichkeit, manchmal braucht es nur den Funken einer Idee, der dann auch andernorts zünden kann.

Da ist zum Beispiel das Zentrum aktiver Bürger in Nürnberg, das Digitalpatenschaften vermittelt zwischen digital affinen Menschen und denen, die den Umgang mit Smartphone und Tablet lernen möchten. Damit entstehen direkte eins zu eins-Kontakte zwischen jungen Leuten und älteren Menschen. Den Senioren wiederum eröffnen sich über den Umgang mit den neu erlernten Medien viele weitere Möglichkeiten der Kontaktpflege. Ein anderes Beispiel ist das Kasseler „Schnuddeltelefon“, das die Möglichkeit schafft, mal wieder am Telefon zu „quatschen“, sich über Alltägliches auszutauschen und neue gute Tipps zu erhalten. Die SchnuddelpatInnen werden professionell geschult, so dass sie auch für seelsorgerische Gespräche gewappnet sind.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligen-Dienste ist wertvolle Anlaufstation für alle, die selbst Hilfe suchen, sich ehrenamtlich engagieren möchten oder eine kreative Idee zum Ehrenamt haben.www.bagfa.de