Plastikmüll ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Jedes Jahr entstehen mehr als 242 Millionen Tonnen Plastikabfälle, noch schlimmer ca. 7-12 Millionen gelangen davon ins Meer.

Den Plastikkreislauf schließen

Eine Möglichkeit diese gewaltigen Mengen an Plastikmüll zu reduzieren ist, das Recycling zu verbessern. Genau da setzt ein Hamburger Startup an. Das junge Unternehmen cirplus (von English: circular = zirkulär; und surplus = Überschuss, Mehrwert) will den Plastikkreislauf zu 100 Prozent schließen. Das ist die Vision. Durch eine globale digitale Handelsplattform für recycelte Kunststoffe und Plastikabfälle soll ein starker Anreiz geschaffen werden, mehr Rezyklate (also aufbereiteten Kunststoff) aus Abfällen herzustellen. Denn momentan werden bei der Herstellung nur 7 Prozent recyceltes Plastik eingesetzt. Der größte Teil des Plastikmülls wird derzeit verbrannt, exportiert oder (oft unsachgemäß) entsorgt.

Nominierung für den Next Economy Award 

Durch diesen innovativen Ansatz schaffte es das Unternehmen aus einer Gruppe von 140 Bewerbern auch in den Kreis der neun Nominierten für den Next Economy Award (NEA).

Der Next Economy Award ist der deutsche Nachhaltigkeitspreis für Startups. Er prämiert Startups, die auf Nachhaltigkeit und die Green Economy setzen. Er soll „grünen Gründern“ und Sozialunternehmern Rückenwind verschaffen und Startups fördern, deren innovative Geschäftsmodelle soziale und ökologische Verbesserungen anstreben.

In der Begründung für die Nominierung wird die Idee von cirplus hervorgehoben: „Kunststoffverarbeiter und Entsorgungsfirmen werden vernetzt, um den Kreislauf für Kunststoffe zu 100 Prozent zu schließen, damit keine Abfälle mehr in die Umwelt gelangen. Gleichzeitig wird ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels geleistet. Denn: Für jede Tonne Kunststoff aus fossilen Rohstoffen, die durch recycelten Kunststoff ersetzt wird, werden 85 Prozent der CO2-Emissionen eingespart.“

Der Award wird im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitstages am Abend des 22. Novembers 2019 in Düsseldorf in den drei Kategorien „Change“, „People“ und „Resources“ vergeben. Dann wird sich herausstellen, ob in der Kategorie „Change“ cirplus als Gewinner auf die Bühne treten darf, oder einer der beiden anderen Startups in dieser Kategorie, die ebenfalls mit sehr interessanten Ansätzen punkten. So will das Berliner Startup „betterECO GmbH“ für europäische Unternehmen der Nahrungsmittel-, Pharma- und Kosmetikindustrie Bio-Agrarrohstoffe von Großkooperativen aus Entwicklungsländern erschließen und dadurch einen Ansatz des „Gegengeschäftes“ eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten schaffen, die weltweit anwendbar ist. Die dritten Nominierten, das Frankfurter Startup „right. based on science“, hat ein Modell entwickelt mit dem der Beitrag einer einzelnen wirtschaftlichen Einheit, also beispielsweise eines Unternehmens, zum Klimawandel berechnet werden kann.

Egal wer den Preis entgegen nehmen darf, die Nachhaltigkeit hat auf jeden Fall gewonnen, wenn diese innovativen Ansätze erfolgreich sind.

Bildnachweis: Next Economy Award, Christian Schiller Co-Founder  & CEO von cirplus