Es schneit und schneit und schneit. Oberbayern versinkt im Schnee und ich wache früh auf, weil mir der Schnee keine Ruhe lässt: Wie früher als Kind muss ich den Flocken zuschauen, wie sie aus der grauen Wolkendecke nach unten fallen und die Schneeschicht immer dicker werden lassen.  Ein halber Meter ist es mindestens schon geworden.

Der Schnee dämpft den Straßenlärm und alle Aktivitäten um mich herum. Eigentlich wollte ich längst aufgebrochen sein, um Besorgungen zu machen, aber ich sitze lieber am Fenster und schaue hinaus. Und bemerke dabei, was mir vorher verborgen blieb: Wie sehr der Baum vor unserem Fenster von Meisen geschätzt wird. Immer wieder kommen sie in die Linde geflogen, picken herum, fliegen wieder weg und kommen zurück.

Es ist ein Schauspiel, an dem ich mich gar nicht satt sehen kann. Und plötzlich ist es da, das Glück des Augenblicks.