Grüner leben, wilder denken, freier lieben – Gegenkultur im frühen 20. Jahrhundert

Das 20. Jahrhundert war noch kein Jahr alt, da zog es eine Gruppe junger Aussteiger nach Ancona an den Lago Maggiore. Sie träumten den Traum von wahren Leben, der Natur und dem Natürlichen, ohne Alltagshektik und Statusdenken. Sie verehrten das Licht des Südens, ernährten sich vegan, betrieben Yoga und Ausdruckstanz, und die Frauen legten die Korsette ab. Den Hügel, den sie besiedelten, tauften sie Monte Veritablen, Berg der Wahrheit. Immer mehr Menschen zog es dorthin, darunter Erich Mühsam, Hermann Hesse, Mary Wegmann, Franziska zu Reventlow und Max Weber. In Windeseile verbreitete sich die Kunde vom unangepassten Leben bis nach Amerika und wurde dort in den 1960er Jahren zur Keimzelle der Hippiebewegung. Bis heute sind wir von den Ideen geprägt, die damals entstanden sind.

Stefan Vollmann erzählt auf der Basis neuer Quellen die Geschichten hinter den Legenden, die sich schnell um den Monte Verità zu ranken begannen. Das Buch ist ein unterhaltsames und lehrreiches Panorama der Gegenkultur, ein Fest des Lebens wie des Erzählers