Wieder ein guter Film über Wasser, Macht und über das Grundrecht auf Wasser. Martina Guthmann hat ihn sich angesehen.

Manche Szenen in der kritisch abwägenden Dokumentation lassen  mich nicht mehr los: Unweit  der großen Wasser-Abfüllanlage leidet die Bevölkerung Durst wegen ausgetrockneter Brunnen und versiegten Quellen oder  unter Infektionskrankheiten durch verschmutztes Wasser. – Ob der gesunkene Trinkwasserspiegel mit den großen Fördermengen des wertvollsten Lebensmittels zusammenhängt, lässt sich nicht beweisen, die Vermutung liegt nahe. Wer sich das in PET-Flaschen und Plastikbeuteln abgepackte Wasser nicht leisten kann, riskiert – paradoxerweise oft auch quasi neben seiner ehemaligen Wasser-Quelle – an minderwertigem Wasser zu erkranken.

Die Zahl der Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser wird sich bis 2025 voraussichtlich auf 1,8 Milliarden Menschen erhöhen, heute sind es etwa 1,2 Milliarden.  Der Film dokumentiert sehr gut das Dilemma, das sich aus der Unfähigkeit von Regierungen und aus der Privatisierung der Wasserversorgung in Ländern wie Nigeria und Pakistan entwickeln kann. Er zeigt aber auch, wie sich Menschen weltweit für das Grundrecht auf sauberes Wasser für alle Menschen mit Erfolg engagieren.

Regisseur Urs Schneller: „Der Film zeigt das Geschäft mit dem Wasser nur am Beispiel von Nestlé. Bei anderen großen Wasserkonzernen wie Coca Cola, Pepsi Cola und Danone funktioniert das Milliardengeschäft sicherlich ähnlich. Das Problem beginnt aber bereits bei der Unfähigkeit der Regierungen im Umgang mit der wertvollsten Ressource für ihre Bevölkerung.“

Bild: Der Regisseur Urs Schneller bei der Kino-Aufführung im Monopol-Kino München am 11.9.13

Spieldaten in deutschen Kinos:  www.kinotermine.bottledlife.wfilm.de/ und in Schweizer Kinos: http://www.movies.ch/de/film/bottledlife/