Der Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. und 50 weitere Organisationen, Bürgerinitiativen, Vereine oder Verbände übermittelten am 10.11.14 folgenden Appell an den bayerischen Ministerpräsidenten Herrn Horst Seehofer:

wir, die Unterzeichner, begrüßen Ihre Ablehnung der neuen Höchstspannungstrassen. Es ist zu befürchten, dass sie in Schwachwindzeiten hauptsächlich klimaschädlich erzeugten billigen Braunkohlestrom nach Bayern transportieren werden und damit dessen Absatz steigern. Die geplanten Stromtrassen dienen somit allenfalls dem Stromhandel, nicht aber dem Klimaschutz.

Bayern könnte sich mit erneuerbaren Energien selbst versorgen. Hierzu hat die bayerische Bevölkerung durch engagierten Bau von Solaranlagen bereits erhebliche Vorleistungen erbracht.

Vordringlich sind jetzt weitere finanzielle Anreize zum Ausbau auch der Windkraft und zur Aufrüstung künftiger Solarstromanlagen mit Pufferspeichern, damit die mittäglichen Solarspitzenleistungen auch auf den Abend und die folgende Nacht übertragen werden.

Der eingeschlagene Weg sollte dann konsequent mit der großzügigen Markteinführung von Langzeitspeichern nach dem „power to gas“- bzw. dem „power to liquid“-Verfahren fortgesetzt werden. So kann künftig der Einsatz von Gaskraftwerken und Kraft-Wärmekopplungs-Anlagen (KWK) in
Bayern noch klimafreundlicher gestaltet werden.

Eine so konzipierte Stromversorgung mit landeseigenen Anreizen zum beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien und ihrer Speicher in der Region erhöht die Versorgungssicherheit auch im Katastrophenfall und hält die Wertschöpfung im Land. Hierfür sind freilich die derzeitigen überzogenen Abstandsregeln für Windkraft-Anlagen in Bayern wenig zielführend.

Das im folgenden Link genannte Rechtsgutachten gegen den Höchstspannungs-Trassenbau findet vielleicht Ihr Interesse. Es gibt denjenigen Recht, die sich gegen Enteignungen im Zusammenhang mit dem Übertragungsnetzausbau zur Wehr setzen.
(http://www.sfv.de/pdf/Stromleitungsbau_Klimaschutz_und_das_Eigentumsgrundrecht.pdf)

Gerne erläutern wir Ihnen auch ausführlicher unser Konzept für einen Umstieg auf erneuerbare Energien.

Mit freundlichen Grüßen
Wolf von Fabeck
– Geschäftsführer des Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. –

Der Appell kann auch im Original unter
http://www.sfv.de/pdf/Appell_an_Ministerpraesident_Seehofer.pdf
aufgerufen werden. Dort finden sich die Logos und Bezeichnungen der mit
unterschreibenden Organisationen und Initiativen.

Der Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV) ist ein Umweltschutzverein, der sich für die rasche und vollständige Umstellung der Energieversorgung auf Sonnen- und Windenergie – national und weltweit – einsetzt. Eine solche Umstellung ist aus Gründen des
Klimaschutzes dringend geboten. Dabei setzt der SFV auf eine nationale Vorreiter-Rolle Deutschlands statt auf zähe internationale Verhandlungen.

1986 gegründet, hat der SFV u.a. die Idee der kostendeckenden Einspeisevergütung für Strom aus erneuerbaren Energien entwickelt, die im Jahr 2000 im „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ (EEG) festgelegt wurde, nachdem sie als „Aachener Modell“ in verschiedenen deutschen Kommunen
bereits erfolgreich praktiziert wurde. Heute kämpft der SFV gegen die fortschreitende Demontage des EEG und für Förderprogramme zur Markteinführung von Speichertechnologien.

Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.(SFV)
Frère-Roger-Str. 8-10, 52062 Aachen
Tel.: 0241-511616, Fax 0241-535786
zentrale@sfv.de, http://www.sfv.de
SFV bei Twitter: @sfv_de
https://www.facebook.com/sfv.de