Gemeinsam mit vielen Naturschutzverbänden hat der Deutsche Alpenverein für den Erhalt des Alpenplans gekämpft. Auch QUELL hat darüber berichtet.
Und nun trägt das Engagement Früchte. Denn im nun unterzeichneten Koalitionsvertrag zwischen CSU und Freien Wählern heißt es: „Die Änderungen im Alpenplan werden wir rückgängig machen.“ Für Rudi Erlacher vom DAV ist klar: „Diese Rücknahme macht den Alpenplan stärker denn je. In nächster Zeit wird wohl kaum jemand wagen, den Alpenplan erneut zu ändern.“
Der Alpenplan – seit 45 Jahren verbindlicher Teil des Landesentwicklungsprogramms Bayern – war wegen einer Ski-Schaukel-Planung am Riedberger Horn in den letzten Jahren in Frage gestellt worden.
Brennpunkt Riedberger Horn
Faszinierender Artenreichtum, seltene Raufußhühner und sanfter Tourismus: Dafür steht das Riedberger Horn in den Allgäuer Alpen. In den letzten Jahren ist es im Zusammenhang mit dem Bau einer Skischaukel in den Mittelpunkt der öffentlichen Debatte um den Alpenplan gerückt. Durch die geplante Seilbahnerschließung drohte die Aufweichung des Alpenplanes. Geltendes Recht wäre außer Kraft gesetzt, Naturschutz wirtschaftlichen Interessen untergeordnet und für andere Erschließungsvorhaben wäre der Weg geebnet worden. Das Riedberger Horn hätte so zum Präzedenzfall werden können.
„Kurskorrektur statt Katastrophe“
Doch Naturschützer sind sich einig: Der Alpenplan wurde zum Schutz der Natur des Alpenraumes ausgehandelt und entwickelt. Jedwede Abänderung, beispielsweise Ausnahmeregelung am Riedberger Horn würde den gesamten Plan wieder zur Disposition stellen. Dass die Änderungen im Alpenplan jetzt wieder rückgängig gemacht werden, kann als wichtige Kurskorrektur erachtet werden. „Denn die Änderung des Alpenplans war sowohl in touristischer als auch in ökologischer Hinsicht eine Katastrophe. Sie führte in die falsche Richtung und setzte dabei eine nachhaltige Entwicklung der bayerischen Alpen aufs Spiel.“erklärt DAV Präsident Rudi Erlacher.
Alpenplan stärker denn je
Der Alpenplan als international viel beachtetes und einzigartiges Instrument zur Raumplanung wird damit die Alpen als bedeutender Schutzraum für Flora und Fauna bewahren können. Bis in die 1970er Jahre waren viele große Erschließungsprojekte in den Bayerischen Alpen geplant – zum Beispiel Bergbahnen am Watzmann, Geigelstein, Hochgern, Innzeller Kienberg oder an der Garmisch-Partenkirchner Alpspitze. Mit Inkrafttreten des Alpenplans 1972 waren diese Pläne vom Tisch, heute sind all diese Berge immer noch weitgehend frei von technischer Infrastruktur.
Foto: Jörg Bodenbender