Wie vieles im Leben begann alles mit einem Zufall: Wir hatten einen Winterspaziergang unternommen und am tief verschneiten Thumsee – malerisch zwischen Inzell und Bad Reichenhall gelegen – eine Runde gedreht. Danach war uns kalt. Weil alle Gasthäuser am Thumsee geschlossen hatten, kamen wir auf die Idee, zur nahe gelegenen Weißbachschlucht zu fahren. Dort war vor einigen Jahren ein traditionelles Wirtshaus abgebrannt und erst vor kurzem wieder eröffnet worden. Jetzt waren wir darauf neugierig.

Im Gasthaus kamen wir mit der Wirtin ins Gespräch. Sie erzählte  von ihrem Mann, der eine Quelle gekauft hatte und diese als Brunnenbesitzer nun betrieb. Sie holte einige Flaschen mit verschiedenen Namen und ließ uns diese Wässer probieren. Daraufhin passierte Merkwürdiges: Das Wasser trank sich so leicht, wir bekamen immer mehr Lust, das Wasser zu trinken und im Nu standen fünf oder sechs leere Flaschen auf dem Tisch. Jeder von uns – auch die Kinder – hatten innerhalb kürzester Zeit mehr als einen Liter von dem Wasser getrunken.

Wenig später stieß der Wirt und Brunnenbesitzer zu unserer Runde und begann von „lebendigem Wasser“ zu erzählen. Seine Geschichten faszinierten mich – sie waren eine Mischung aus urtümlicher Volksfrömmigkeit und modernem Heilwissen. Von „lebendigem Wasser“ hatte ich vorher noch nie etwas gehört, aber diese Erzählungen lösten in mir eine Kettenreaktion aus, die seither meine journalistische Neugierde immer wieder aufs Neue befördert. An diesem Tag begann ich dem Phänomen des „lebendigen Wassers“ nachzuspüren.

Quell – Die Zeitung für nachhaltiges Leben
Als Journalistin bin ich in meiner zweiten Natur ein skeptischer Mensch. In meinen Ohren klangen die Berichte von „lebendigem Wasser“ schon sehr ungewöhnlich. Deshalb habe ich vieles, was ich im Laufe der Zeit erfahren habe, mit journalistischen Methoden überprüft. Ich habe mich durch die Fachliteratur in der Deutschen Nationalbibliothek gewühlt, Gespräche mit Wissenschaftlern, Ärzten, Heilpraktikern, Wasser-Konsumenten geführt. Diese umfangreiche Recherche mündete in diversen Beiträgen für verschiedene Zeitungen und Magazine. Doch die recherchierten Informationen drängten dazu, noch weitere Verbreitung zu finden. Es entstand die Idee, eine eigene Zeitung für nachhaltiges Leben zu gründen, in dem nicht nur die vielen spannenden Wasser-Informationen ihren Platz finden sollten, sondern darüber hinaus ein buntes Spektrum an Themen, die zu einem nachhaltigen Lebensstil gehören. Die vier Elemente Wasser, Erde, Feuer und Luft bildeten den ordnenden Rahmen. Im August 2006 gingen wir mit einer Auflage von 100 000 Exemplaren an den Start. Seitdem berichten wir vierteljährlich über das gesamte Spektrum nachhaltigen Lebens in allen Lebensbereichen: von ökologischem Wohnen und nachhaltigem Reisen über alternative Heilmethoden bis hin zu Ernährungs- und Energiethemen.

Das Gründungsteam von Quell bestand im Wesentlichen aus drei Personen: Monika Frei-Herrmann war für das grafische Gestaltungskonzept zuständig. Ich hatte sie im Umfeld des Verlags kennengelernt, bei dem ich früher als Redakteurin gearbeitet hatte. Und wir hatten schon zuvor ein gemeinsames journalistisches Abenteuer erlebt, indem wir Cléo, eine Gesundheitszeitschrift für Apotheken, herausgegeben hatten. Wir waren auf der gleichen Wellenlänge und in Sachen Zeitungsmachen schon gut aufeinander eingespielt. Die dritte im Bunde des Gründungsteams war Martina Guthmann, die von Anfang an ihr Wissen rund um nachhaltiges Reisen einbrachte: Mit ihren ungewöhnlichen Reise-Ideen inspiriert sie seither nicht nur die Redaktion von Quell, sondern auch viele Leser. Die von ihr mit viel Engagement und Sachkenntnis zusammengestellten Reise-Seiten motivieren immer wieder Tausende von Lesern dazu, die Preisfrage des Gewinnspiels zu beantworten.

Das Buch-Programm der Quell Edition
Weil die Leser von Quell am Thema „lebendiges Wasser“ so interessiert waren, entstand im Jahr 2009 eine erste Zusammenfassung meiner Recherchen mit dem Titel „Lebendiges Wasser – Quell der Gesundheit“. Obwohl dieser Titel das erste Buch im Quell Verlag war, wurde es ein erstaunlicher Erfolg. Einer wachsenden Fangemeinde von Gesundheitsbewussten, die das Buch anderen empfahlen, hatten wir es zu verdanken, dass die ambitionierte Erstauflage bald vergriffen war.

40_JederMenschDie Erfahrungen mit unserem Erstling motivierten uns dazu, weitere Bücher folgen zu lassen. Beispielsweise das Kochbuch „Jeder Mensch isst anders„, das unsere Gestalterin Monika Frei-Herrmann zusammen mit dem Koch Bernd Meyer realisierte. In einem Kochkurs bei dem Küchenmeister hatte sie gelernt, wie es gehen kann, sich schnell und gesund schlank zu schlemmen und diese kulinarischen Erfahrungen mit der Kamera festgehalten. Gebündelt zu einem praktikablen Kochkurs für zu Hause erlebte dieses Buch innerhalb kurzer Zeit drei Auflagen.

Diese Erfolge machten Lust auf mehr: Es folgten Bücher über nachhaltiges Reisen, aber auch über natürliche und schonende Methoden der Haarpflege. Und das kam so: Noch in meiner Kölner Zeit hatte ich Michael Rogall kennengelernt, der dort als einer der ersten Biofriseure eine Haarpraxis für alternative Haarpflege betrieb. Mit seinem jahrzehntelangen Wissen rund um natürliche Haarpflege hatte er schon vielen Menschen mit Haarproblemen zu einem selbstbewussten Auftreten verhelfen können. Dieses seltene Wissen wollte er nun einem größeren Kreis von Menschen zugänglich machen und so kamen wir ins Geschäft: Im Jahr 2013 erschien sein Buch „HaarSprechStunde – Mehr als 100 Experten-Tipps zur effektiven Selbsthilfe bei Haarausfall, Schuppen und geschädigtem Haar“. Drei Jahre später erfüllte sich Michael Rogall mit der ”MännerHaarSprechstunde“ einen Herzenswunsch. Das Buch ist weit mehr als ein Ratgeber gegen Schuppen und Haarausfall und soll Männern dabei helfen, ein gesünderes und erfüllteres Leben zu führen.


Quell-Shop mit eigenen Produkten

Weil viele der von Michael Rogall beschriebenen Pflegeprodukte im Handel oft schwer zu bekommen sind, entschlossen wir uns, unseren Lesern einen besonderen Service zu bieten: In unserem Quell-Shop bieten wir nun seit mehr als fünf Jahren Produkte an, die wir in unseren Publikationen beschreiben. Darunter sind auch einige Eigenprodukte, die wir als so förderungswürdig empfinden, dass wir uns dazu entschlossen haben, diese selbst auf den Markt zu bringen.

Ein Beispiel dafür ist „Vinaigre de Toilette„, Kosmetik-Essig. Die promovierte Apothekerin Ursula J. Lang war bei ihrem Aufbaustudium der Pharmaziegeschichte vor allem mit Pflanzen beschäftigt, die gegen die Pest helfen sollten. Was sie aber bei ihren Recherchen herausfand, machte sie neugierig und motivierte sie dazu, weiter zu forschen: Essig wurde in früheren Zeiten nicht nur gegen die Ansteckung mit Krankheiten eingesetzt, sondern auch für die Körper- und Schönheitspflege verwendet. Im Paris des 19. Jahrhunderts entwickelte der Parfümeur Jean Vincent Bully wunderbar duftenden „Vinaigre de Toilette“, der schon bald zu einem von Männern und Frauen sehr geschätzten Kosmetikartikel wurde. Ursula Lang begann, mit den historischen Rezepturen zu experimentieren und entwickelte daraus eigene Rezepturen, mit denen sie nicht nur ihren Freundeskreis überzeugte, sondern auch die Redaktion Quell. Im Jahr 2012 brachten wir unter dem Label Quell „Vinaigre de Toilette“ in verschiedenen Duftrichtungen heraus und flankierten das alles mit dem Booklet „Vinaigre de Toilette – Quell natürlicher Schönheit“, das die Anwendung von Vinaigre de Toilette genau erklärt.

Neuauflage „Lebendiges Wasser“
Druck-Umschlag-Wasser.inddImmer wieder sind es die Begegnungen mit anderen Menschen, die uns dazu inspirieren, im Quell Verlag aktiv zu werden. So war es letztlich auch wieder bei der neuen und aktualisierten Auflage des Wasserbuchs. Nachdem das Buch „Lebendiges Wasser – Quell der Gesundheit“ im Jahr 2013 vergriffen war, brauchte ich einen neuen Anstoß, um dessen Fortschreibung in Buchform zu gießen. Meine Studienkollegin und Freundin Claudia Schwarzmaier ermutigte mich dazu und unterstützte mich in großartiger Weise: Sie übernahm es, viele Fakten in Hinblick auf ihre Aktualität zu prüfen und eine Reihe neuer Aspekte zu recherchieren. Das neue Wasserbuch ist Mitte Mai 2016 unter dem Titel „Lebendiges Wasser – Energiequell des Körpers“ erschienen und wir im Quell Verlag hoffen nun alle, dass auch dieses Buch seine Leserinnen und Leser dazu inspiriert, die wunderbaren Effekte von „lebendigem Wasser“ für sich zu nutzen.

In den vergangenen zehn Jahren ist in der Weißbachschlucht – wo alles seinen Anfang nahm – viel Wasser hinunter geflossen. Und so wie dieser Bergbach sich verändert hat und nie mehr der gleiche war, so hat sich auch der Quell Verlag kontinuierlich verändert.

Wir sind gespannt, wohin der Fluss des Lebens uns noch hinführt und welche Begegnungen er noch möglich macht.
Andrea Tichy

 

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