Über den Bau und die Pflege von Hügelbeeten haben wir schon mehrfach berichtet. Karin Frank, Permakultur-Expertin aus Oberbayern, hat nun zusammengestellt, worauf es im Spätherbst und Winter ankommt:

Nicht umgraben: Beim Gärtnern im Einklang mit der Natur graben wir den Boden nicht um, denn dadürch würden wir das Bodenleben zerstören. Außerdem mindert zu häufiges Pflügen den Gehalt an organischer Materie im Boden, weil die Zersetzung organischer Reserven beschleunigt wird. Und schließlich ist das Pflügen auch schlecht für Regenwürmer – durch die wirbelnden Zähne des Pflugs werden viele Würmer zerhackt, andere durch Sonne und Wind ausgetrocknet.

Boden immer abdecken: In der sommerlichen Wachstumszeit war Kurz-Gras das ideale Mulch. Alternativen sind Stroh-Mehl, Heu oder Lebend-Mulch (sprich: geeignete Pflanzen). Wenn sich in unserer Klimazone das Graswachstum einstellt, wird von der Natur fürs Abdecken Laub geliefert. Auch hier gilt (wie beim Gras) das richtige Maß. Der Boden soll gut abgedeckt sein, aber wenn wir zu viel auflegen und das Laub durch Nässe verdichtet wird, verkleben wir den Boden. Achtung bei Dauerregen: hier kann sich die Laubschicht zu einer luftundurchlässigen Haube verdichten, so dass Stauden ersticken können. Im Ideal-Fall zerkleinern wir das vorhandene Laub mit dem Rasenmäher vor dem Auflegen. Dadurch verklebt das Material weniger und verrottet schneller. Unter Büchen und Hecken kann ein Laub-Vorrat gelagert werden, den wir nach Bedarf nachlegen können. Um das Laub gegen Windböen zu schützen, dient Reisig oder ähnliches. Auch die Stiele von Sonnenblumen sind hierfür verwendbar. Doch auch das noch am Beet stehende Wintergemüse fixiert das Laub-Mulch. Durch das Gewähren-Lassen von geeigneten Wildkräutern über die Winterzeit erhalten wir eine zusätzliche wertvolle Lebend-Mulch-Schicht. Insbesondere flach abdeckende Kräuter wie Gundermann, aber auch die wertvolle Brennessel darf stehen bleiben. Ganz besonders wertvoll ist die Vogelmiere. Sie wächst auch unter Schnee und liefert uns frisches Gras im Winter. Alle Wildkräuter liefern zusätzlich in der Winterzeit wertvolle Frischkost.

Herbstgemüse so lange wie möglich auf dem Beet lassen: Kohl,Karotten, Kohlrabi, Rote Beete können bis zu ihrer Verwendung auf dem Beet bleiben. Nirgendwo ist es besser aufgehoben als in der Erde. Denn sobald Pflanzen von der Natur getrennt werden, gehen sie in die Verrottung. Wir beobachten das Wetter in Hinblick auf Frost und reagieren entsprechend mit verstärktem Schutz oder Ernten und Lagern.
Auch zweijähriges Gemüse kann gut geschützt am Beet bleiben. Mangold und Kohl blüht und samt im zweiten Jahr. Wenn es für diese Pflanzen zu frostig wird können diese auch alternativ in Kübeln an einem geeigneten Platz überwintern.

Das Hügelbeet von Karin Frank (siehe Foto oben) ist noch gut bestückt. Sie ist immer darauf bedacht,  geeignete Gemüsesorten für die Winterzeit zu bewahren. So braucht nur rund ein Drittel des  Hügels abgemulcht werden. Rechtzeitig ausgebrachter Feldsalat, Winterpostelein, Asiasalat, weitere Wintersalate würden den Hügel komplett essbar abdecken.

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