Jedes Jahr am 22. März wird seit 1993 der Weltwassertag begangen. Das diesjährige Thema lautet: „Wastewater – Abwasser“, seine Aufbereitung und Wiederverwertung. Wasser ist Lebensspender, aber verunreinigtes Wasser kann zu Krankheit oder Tod führen. Man macht es sich viel zu wenig bewusst, aber alles, was Menschen benutzen, produzieren und entsorgen, landet früher oder später im Abwasser. Von unseren menschlichen Ausscheidungen bis zu den Abfällen aus Kliniken und Betrieben. Mit Wasser spülen wir Fette, Putzmittel, Kosmetika, Arzneimittelreste und Bakterien weg. Zusätzlich gelangen aus Industrie und Landwirtschaft Chemikalien, Öle, Dünge- und Futtermittel aus Massentierhaltung ins Abwasser. Mit dem Regenwasser gelangt jede Menge Schmutz in die Kanalisation. Der achte Weltwasserbericht der Unesco beschäftigt sich deshalb damit, wie Abwasser aufbereitet, rückgewonnen und wiederverwendet werden kann. Derzeit wird das Abwasser weltweit meistens einfach entsorgt und damit verschwendet.

Abwasser als kostbare Ressource

In den ärmsten Regionen der Erde werden immer noch 90 Prozent des Abwassers ungeklärt in die Umwelt entlassen. Aber auch die hochindustrialisierten Länder entlassen rund ein Drittel ihrer Abwässer weitgehend unbehandelt in die Böden, Flüsse und Meere. Da ist viel tun, wenn gemäß den Nachhaltigkeitszielen der Weltgemeinschaft, der „Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung“ dies bis zum Jahr 2030 auf die Hälfte vermindert werden soll. Der Weltwasserrat schätzt, dass dafür weltweit Investitionen in die Wassersicherheit von rund 650 Milliarden US-Dollar nötig sein werden. Es muss einen Perspektivenwechsel geben, fordert der achte Weltwasserbericht: „Abwasser muss als alternative Quelle der Wasserversorgung beachtet werden. Statt um achtlose Entsorgung geht es um Wiederverwendung, Wiederaufbereitung und Rückgewinnung“.

Aktionen zum Weltwassertag 

Jeweils zum Weltwassertag finden deutschlandweit viele Aktionen statt. Nahezu in jeder Stadt gibt es Aktionen, Vorträge oder Veranstaltungen. In München zum Beispiel rufen die Wasserwerke zu einem Gestaltungswettbewerb für eine Wasserflasche auf, oder man kann einen Infostand im Tierpark Hellabrunn besuchen.

Foto: Monika Frei-Herrmann

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