Wasser zeig mir Dein Geheimnis: Die Dunkelfeldmikroskopie macht es möglich, vom Charakter eines Wassers einen visuellen Eindruck zu bekommen. 

Welt im Tropfen: Mit der gleichnamigen Ausstellung seiner Bilder von Wassertropfen faszinierte Professor Bernd Kröplin Tausende von Besuchern. Die unter dem Dunkelfeldmikroskop erstellten Fotos erbringen ganz unterschiedliche Formen, Farben und Assoziationen von Wasser: So wirkt beispielsweise ein Foto von Weihwasser wie ein Schmuckstück von Diamanten mit eingeschliffenen Kreuzen. Im Wassertropfen aus Macao wird der innere Kern von einem verästelten Adern-System durchzogen. Ein Wassertropfen aus den Alpen sieht aus wie ein Blick ins All durch ein Loch im Nebel. Und der Tropfen der Quelle St. Georg glänzt sowohl im Inneren als auch außen durch einen Kranz leuchtender Punkte.
Die Aufnahmen unter dem Dunkelfeldmikroskop geben erstaunliche Einblicke in ein Medium, das uns tagtäglich umgibt und das wir zu kennen glauben. Doch Wasser ist nicht nur Lösungsmittel für Mineralien, Enzyme und Vitamine, sondern scheint auch Informationsträger innerhalb und zwischen den Zellen zu sein. Es „merkt“ sich, was mit ihm passiert ist. Das ist für uns von Bedeutung, da der menschliche Körper bis zu 70 Prozent aus Wasser besteht. Ob man das Wasser Musik, Schwingungen, pflanzlichen oder mineralischen Einflüssen ausgesetzt hat, das zeigt sich an der Veränderung der getrockneten Wassertropfen unter dem Mikroskop. Dies ist spannend und auch ein Grund, warum das Thema für Künstler so interessant ist. Die Tropfenbilder von Ruth Kübler inspirierten den Stuttgarter Professor für Luft- und Raumfahrt dazu, selbst mit Wasserbildern unter dem Dunkelfeldmikroskop zu experimentieren.

Die Methode der Dunkelfeldmikroskopie
Die Methode ist einfach: Auf einen Glasobjektträger werden mehrere Tropfen pro Wasserart aufgetropft und unter dem Dunkelfeldmikroskop in bis zu 400-facher Vergrößerung während des Trocknens betrachtet und fotografiert. „Wasser erzeugt reproduzierbare Bilder“, resümiert Professor Kröplin. Wasser scheint – ähnlich wie der Mensch – einen eigenen Charakter zu haben und eine eigene Sprache zu sprechen. In dem parallel zu den Ausstellungen veröffentlichten Buch „Welt im Tropfen“ schreibt er: „Ja, jedes Wasser spricht eine andere Sprache, enthält somit eigene Informationen und gleichzeitig empfängt es Information, kann diese speichern und widerspiegeln.“

Grundregeln der Wassergrammatik
Als „Grundregeln der Wassergrammatik“ beschreibt Professor Kröplin die Beschaffenheit des Tropfenrandes, seiner Dichte, die Breite, seine Gleichmäßigkeit, die Art seiner Struktur. Dann der Raum zwischen Rand und Zentrum, ob er diffus oder konzentrisch angeordnet ist, Forminhalte beherbergt oder nicht. Und schließlich das Zentrum selbst. Dieses kann dunkel oder hell, leer oder gefüllt, ausgewogen oder chaotisch in seiner Formgebung sein. Manchmal durchziehen Strukturen ähnlich denen der Eisblumen seine Mitte. „Ein anderes Mal schien es wie ein unendlicher dunkler Schacht, an dessen Ende das Mysterium wartete“, so schreibt Kröplin poetisch. Und doch bieten nach seiner Einschätzung diese Details nicht das Verständnis des Ganzen. „Ähnlich wie beim Menschengesicht die Form der Nase, der Augen oder des Mundes zwar aussagestark sein können, so ist der Gesamtausdruck dessen dem Wesentlichen näher als jedes noch so ausgeprägte Detail. Es geht also darum, das Gesamtbild auf sich wirken zu lassen und dann seine eigenen Schlüsse zu ziehen: Spricht es mich an, geht es mit mir in Resonanz?

Das individuelle Wasser als Poster
„Wenn ich nicht wüsste, dass es ein Wassertropfen wäre, dann würde ich es für einen Blick ins All halten… “. Aussagen wie diese hört das Team des inzwischen verstorbenen Professor Kröplin immer wieder. Bei Veranstaltungen werden seine Mitarbeiter oft gefragt: „Wie sieht mein Trinkwasser aus? Wie das Wasser von meinem Lieblingssee? Oder das Wasser aus dem Krug mit Edelsteinen?“ Da ein Blick unter das Dunkelfeldmikroskop auf diese Fragen eine eigene Antwort offenbart, bieten Professor Kröplin und sein Team auf vielfachen Wunsch nun Fotos individueller Wasserproben an. Neben einem digitalen Foto bekommen die Nutzer dieses Services auch ein DIN-A-3-Poster „ihres“ Wassertropfens zugeschickt, mit dem sie sich am Arbeitsplatz oder zu Hause umgeben können. So kann Wasser nicht nur innerlich, sondern auch visuell wirken.

Ihr eigenes Wasser-Foto
Auf vielfachen Wunsch bietet die von Prof. Bernd Kröplin gegründete TAO Group Bilder von individuellen Wasserproben an und hält den phänomenologischen Augenblick Ihres Wassers unter dem Dunkelfeldmikroskop für Sie als Foto fest. Dazu gebraucht wird eine Wasserprobe, die per Post zugeschickt wird. Nach Eingang der Probe dauert es etwa 10 bis 14 Tage, bis dem Nutzer dieses Services eine jpg-Datei des Fotos zugemailt wird. Parallel dazu erhält er per Post ein DIN-A3-Poster mit dem Foto des Tropfens.  Bestellung unter www.weltimtropfen.de

Buch-Tipp: Welt im Tropfen

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