Wasser kann seine Umwelt auf faszinierende Weise widerspiegeln, wie die Kölner Künstlerin Monika Frei-Herrmann in ihren „Spiegelbildern“ eindrucksvoll belegt. Doch Wasser ist nicht nur Spiegel sondern auch Speicher. Dem Gedächtnis des Wassers nachzugehen hat in der Wissenschaft eine lange Tradition und am Ende steht die Erkenntnis: Wasser reagiert auf seine Umgebung sehr sensibel und speichert Umwelteinflüsse ähnlich wie ein Fotochip ab.

Für viele Heilpraktiker, Homöopathen und Alternativmediziner liegt auf der Hand, dass Wasser „heilende Informationen“ in sich bergen kann und sie integrieren diese Fähigkeiten des Wassers in ihre Therapie. Innerhalb der „harten Wissenschaft“ ist die These vom Gedächtnis des Wassers allerdings umstritten und den französischen Immunologen Jacques Benveniste hat sein Versuch, das Wasser-Gedächtnis zu beweisen, sogar die Karriere gekostet.
Denn „wissenschaftlich beschreibt Benveniste Beobachtungen, die mit den derzeit anerkannten Theorien nicht erklärt werden können“, so begründet der Physiker Michel Schiff die Hetzjagd auf den ehemaligen Abteilungsleiter des staatlichen französischen Instituts Inserm, die dazu führte, dass sich Wissenschaftler und Journalisten mit seinen Experimenten auseinandersetzten, aber zu keinem eindeutigen Ergebnis kamen.
Ein von der französischen Zeitung Le Monde beauftragter Reporter, der endgültig die Wahrheit ans Licht bringen wollte, muss am Ende seiner aufwendigen Recherchen eingestehen, dass sich die Betrugsvorwürfe gegen Benveniste nicht eindeutig belegen ließen.
Auf dem zehnten Symposium der „Deutschen Gesellschaft für Energetische und Informationsmedizin“ 2008 in Heidelberg berichtete der renommierte Physikprofessor Fritz-Albert Popp von Experimenten, die Prof. Benveniste mit seiner These vom Gedächtnis des Wassers rehabilitieren. Für diese Experimente benutzten Popp und sein Team sogenannte Dinoflagellaten, Meeresalgen, die durch Biolumineszenz leuchten können. Diese organischen Indikatoren konfrontierte er mit zweierlei Wasser: „unverschütteltes“ und „verschütteltes“ Wasser. Die Verschüttelung ist die Methode der Homöopathie, um durch schnelle, harte Stöße Informationen im Wasser weiterzugeben und zu potenzieren. Die These Popps: Sollten die Dinoflagellaten durch stärkeres Leuchten auf das verschüttelte Wasser reagieren, dann könne man davon ausgehen, dass Wasser ein Gedächtnis besitzt.
Über mehrere Monate hinweg führten Popp und sein Team die Versuche durch. Und wirklich: Bei den Dinoflagellaten im verschüttelten Wasser ließ sich eine Gedächtniszeit von mindestens zehn Minuten nachweisen, was nach Einschätzung Popps „eine extrem lange Zeit“ ist.

Kristallbilder
Mitte der 1990er Jahre trat der japanische Wasser-Forscher Masaru Emoto mit Kristallbildern von gefrorenem Wasser seinen Siegeszug rund um die Welt an. Bei seinen Experimenten wird Wasser tropfenweise in Schalen gefüllt und bei minus 25° Celsius gefroren. Die entstandenen Kristalle werden bei minus 5° Celsius unter dem Mikroskop bei 200-facher Vergrößerung fotografiert. Dabei zeigen sich erstaunliche Phänomene: Je nachdem welchen Einflüssen das Wasser vor dem Fotografieren ausgesetzt wird, verändern sich die Kristalle.
Selbst Wörter können laut Emoto die Struktur des Wassers verändern. Negative Wörter wie „Pech“ oder „Dummkopf“ führen zu schwachen, unharmonischen oder zerrissenen Eiskristallen. Positive Wörter wie „Liebe“, „Danke“ oder „Glück“ hingegen führen zu harmonischen Kristallen von hoher Ästhetik.

Tropfenbilder
Im Jahr 2004 trat ein anerkannter deutscher Naturwissenschaftler mit systematisch gewonnenen neuen Erkenntnissen an die Öffentlichkeit: Bernd H. Kröplin, Diplom-Ingenieur und Professor an der Fakultät für Luft- und Raumfahrt an der Universität Stuttgart. Der mehrfach ausgezeichnete Wissenschaftler war auf der Suche nach einem Nachweis für kaum messbare, schwache Felder, wie sie in der Raumfahrt auf Astronauten einwirken. In den Tropfenbilden fand er sie. Dabei werden Wassertropfen verdunstet und diese unter dem Dunkelfeldmikroskop in bis zu 400-facher Vergrößerung fotografiert. Die Aufnahmen verändern sich, wenn die Parameter verändert werden.
So zeigen sich etwa im Trocknungsbild von menschlichem Speichel nach einem Handytelefonat deutlich andere Strukturen als vor dem Handytelefonat.
Weil Kröplins Methode einfach anzuwenden ist, bekommt er bei der Suche nach dem Wasser-Gedächtnis mehr und mehr Schützenhilfe, etwa bei Schülerinnen und Schülern des Droste-Hülshoff-Gymnasiums in Rottweil, die damit zeigen können, was Musik im Wasser bewirkt. So zeigt etwa Leitungswasser nach Musik von Deep Purple ganz andere Strukturen als vorher.
Auch wenn es immer wieder Versuche anderer Wissenschaftler gibt, das Gedächtnis des Wassers zu widerlegen, so zeigt sich Professor Kröplin davon unbeirrt: „Wirklichkeit ist das, was wirkt“, so lautet seine Erkenntnis.

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Spiegelbilder

  • Bilder mit der Kamera gemalt
    Am Anfang fotografierte Monika Frei-Herrmann Wasserlandschaften: Motive waren Flüsse – vor allem der Rhein (Fotos von der Quelle bis zur Mündung) – das Meer, Seen, Teiche und Quellen. Durch die intensive Befassung mit dem Motiv Wasser entwickelte sich die Faszination für Spiegelungen. Denn durch gespiegelte Objekte kommt Farbe ins Wasser. Und: Je ruhiger das Wasser, desto schärfer wird die Spiegelung. Bewegt sich hingegen das Wasser, entstehen neue Bilder, die das Spiegelobjekt verzerren und verfremden. Die Bewegung bringt Formen ins Wasser, die manchmal wie gemalt wirken – gemalt mit der Kamera. Durch die kurze Verschlusszeit des Objektivs werden Momente fixiert, die mit dem Auge kaum sichtbar sind. Dadurch wird bei Serienfotos auch jedes Bild ein wenig anders.
  • Die Fotografin
    Von Monika Frei-Herrmann, der Gestalterin von Quell, wurden in Quell und in anderen Publikationen viele Fotos veröffentlicht. Mit den Wasserbildern „Spiegelungen“ nimmt sie an der Wander-Gruppenausstellung „Kein Leben ohne Wasser“ teil, die in verschiedenen Städten – Berlin, Lüchow-Dannenberg, Heidelberg, Speyer – gezeigt und von der Galerie Graf organisiert wird.

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Foto: Monika Frei-Herrmann