Was in früheren Zeiten eine Selbstverständlichkeit war, kehrt nun mehr und mehr zurück: Die Möglichkeit, sich an Trinkbrunnen mit frischem Wasser zu versorgen.

Brunnen waren von jeher zentrale Orte. Dort traf man sich, versorgte sich mit dem lebenswichtigen Nass und tauschte dabei auch noch die neuesten Nachrichten aus. Mit dem Anschluss der Häuser ans Wassernetz ging die Bedeutung der Brunnen zurück und sie verschwanden aus dem Bild der Städte. Aber auch auf dem Land wurde es schwieriger, sich an frischen Quellen zu laben. Auf vielen Wanderungen hat der Grafiker Klaus Kramer die Erfahrung gemacht: „Frei zugängliche Quellen und Brunnen behindern viele in ihren Interessen“. Gastwirte schätzen es gar nicht, wenn sich die Wanderer an Quellen oder Laufbrunnen laben, statt in der Wirtschaft Geld auszugeben. Manche Gemeinden sind auch vorsichtig mit Brunnen auf ihrem Grund. Sie scheuen die regelmäßige Prüfung durch ein Institut und fürchten, bei „verunreinigtem Wasser“ in die Haftung genommen zu werden. Aus diesem Grund prangt an vielen durchaus genießbaren Quellen der Warnhinweis „kein Trinkwasser“. In zunehmend heißen Sommern wird der Zugang zu Trinkwasser jedoch immer elementarer und so sprießen überall wieder Trinkbrunnen aus dem Boden. Auf dem Franziskusweg in Italien beispielsweise laden neu errichtete Brunnen den Wanderer zum Verweilen und zum Auffüllen der Trinkflasche mit frischem Quellwasser ein. Öffentlich zugängliche Wasserentnahmestellen halten aber auch in den Städten wieder Einzug. Dortmund, Düsseldorf, Nürnberg und Frankfurt machten in diesem Sommer den Anfang. Anders als Brunnen mit frischem Quellwasser sind diese Brunnen jedoch meist an das bestehende Wasserleitungsnetz angeschlossen. Der neue Trinkbrunnen in der Frankfurter Liebfrauenstraße
etwa wird wöchentlich gesichtet und monatlich wird die Trinkwasserqualität überprüft. „Wir haben uns die südeuropäischen Städte wie Rom zum Vorbild genommen“, sagt Mainova-Chef Constantin Alsheimer. Das kostenlose Trinkwasser soll die Innenstadt im Sommer für Frankfurter und Touristen attraktiver machen. QC42W01

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