Es ist sicher ein wichtiger Impuls für die Elektro-Mobilität in Deutschland, wenn auch der Transportbereich zunehmend „e-mobilisiert“ wird. Diesen Impuls will die Deutsche Post wieder einmal geben. Ein Tochterunternehmen der Deutschen Post, die StreetScooter GmbH und die Ford-Werke, gehen eine Partnerschaft zum Bau batteriebetriebener Lieferfahrzeuge ein. Im Markt der kleineren Transporter hat die Deutsche Post mit ihrem selbst entwickelten emissionsfreien StreetScooter schon ein Zeichen gesetzt. Nun geht es um einen größeren Fahrzeugtyp: Basis wird ein Ford Transit Fahrgestell sein, das mit einem batterieelektrischen Antriebsstrang und einem Karosserieaufbau nach Vorgaben von Post bzw. DHL Paket ausgestattet sein wird.

Mobilität der Zukunft mitgestalten

Im Juli 2017 soll die Produktion starten und bereits Ende 2018 sollen 2.500 E-Transporter für die Deutsche Post DHL Group im Einsatz sein. Mit diesem Volumen steigt das Gemeinschaftsprojekt zum größten Produzenten batterieelektrischer mittelschwerer Lieferfahrzeuge in Europa auf. Jürgen Gerdes, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Post AG, sieht diese Partnerschaft deshalb auch „…als weiteren wichtigen Impuls für die Elektromobilität in Deutschland an“. Seiner Meinung nach unterstreicht der Bau des E-Transporters, nicht nur die Innovationsführerschaft der Deutschen Post in diesem Bereich. Darüber hinaus werden die Innenstädte entlastet und die Lebensqualität der Menschen wird verbessert.

Der „StreetScooter Work XL“, wie das neue Modell intern firmiert, wird mit 20 Kubikmetern Ladekapazität etwa fünfmal so viel Platz bieten, wie der bisherige StreetScooter. Mit einer Reichweite von 80 Kilometern ist der Transporter ideal für den innerstädtischen Einsatz. Zunächst wird der Elektro-Transporter nur für den eigenen Bedarf produziert, aber analog zu der kleineren Version, wird er zu einem späteren Zeitpunkt auch verkauft werden.

Die Produktion des kleineren Modells wird ebenfalls gesteigert. In NRW ist eine zweite Fabrik geplant. Bis zu 20.000 Fahrzeuge jährlich sollen hergestellt werden. Dadurch kommt die Deutsche Post ihrem mittelfristigen Ziel einer kompletten CO2-neutralen Logistik ein Stück näher. Dabei soll die gesamte Brief- und Paketzustellflotte von knapp 50.000 Fahrzeugen durch Elektro-Wagen ersetzt werden.

Das große Ziel, das sowohl die Deutsche Post DHL Group, als auch Ford eint und das beide verfolgen, greift weiter: Sie wollen die Mobilität der Zukunft mitgestalten. Emissionen sollen reduziert und neue Verkehrslösungen entwickelt werden.

Bedarf vorhanden

Wie notwendig der Bau von E-Transporten ist, zeigt sich auch an dem Thema der drohenden Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in mehreren Großstädten. Vor diesem Hintergrund dürfte die Nachfrage nach jeder Form von E-Fahrzeugen erheblich steigen. Ein Bäcker aus Nordrhein-Westfalen hat sogar eine „Selbsthilfegruppe“ gegründet. Mit dieser „Selbsthilfegruppe“ will er Kaufabsichten für Elektro-Transporter sammeln und dann eine Ausschreibung für die Produktion starten. Roland Schüren ist der Meinung: „Wir Bäcker brauchen Elektroautos als Transporter in der Sprinterklasse – und kein Automobilhersteller baut sie uns.“ Aber nicht nur für Bäcker ist es wichtig, ihre Filialen in den Innenstädten beliefern zu können, auch für viele weitere Handwerksbetriebe und Zulieferer aller Art ist es essentiell, in die Innenstädte fahren zu dürfen.

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Quelle-Foto: Deutsche Post AG – StreetScooter Work XL