Nun ist es geschehen:Der Bayerische Landtag hat  am 9.November 2107  die Änderung des Alpenplans beschlossen . Künftig soll dieser seit 45 Jahren unverändert wirksame Garant für die Bewahrung des Alpenraums wirts chaftlichen Interessen geopfert werden. Grund für die Änderung ist eine geplante Skischaukel am 1787 Meter hohen Riedberger Horn in den Allgäuer Alpen. Für ein einzelnes Projekt soll der im gesamten bayerischen Alpenraum wirksame Alpenplan an entscheidender Stelle geschwächt werden.Damit schafft die Staatsregierung einen Präzedenzfall, der Tür und Tor öffnet für Erschließungsvorhaben in weiteren sensiblen und höchst schutzwürdigen Bereichen der Bayerischen Alpen.

DEMUT VOR DER VERLETZLICHKEIT DER ALPEN

Balderschwang vor richtungsweisenden Entscheidungen

Die Allgäuer Hörnerdörfer rund um das Riedberger Horn wissen um ihren größten Schatz: Es ist die Natur, die Besucher und Bewohner gleichermaßen fesselt und einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt Lebensraum bietet. Gerade das im Naturpark der Nagelfluhkette gelegene Balderschwang ist ein Musterbeispiel für die Symbiose von nachhaltigem Tourismus und der Bewahrung von naturverträglicher Alp-und Landwirtschaft. Umso intensiver werden in der höchstgelegenen Gemeinde Deutschlands auch schon immer Entscheidungen zum Ausbau von Skigebieten abgewogen. Aktuell wird unter Einheimischen, Politikern und Experten heftig darüber diskutiert, ob ein neuer Verbindungslift in einer erosionsgefährdeten Schutzzone am Riedberger Horn wirklich erforderlich ist und inwieweit die geplanten Ersatz-Flächen die bestehende Schutzzone überhaupt kompensieren können. Die internationale Alpenschutzkommission CIPRA, die sich seit 1952 als aktive Dachorganisation in den sieben Alpenländern für die Erhaltung des Natur- und Kulturerbes im Alpenraum einsetzt, bezieht klar Position gegen die Aufweichung von festgelegten Schutzzonen, für die bereits vor 40 Jahren jegliche Bebauung untersagt wurde. Naturschützer und Alpenverein haben innovative Ansätze für den respektvollen Umgang mit den vorhandenen Ski-Anlagen und Natur-Ressourcen formuliert. Auch jeder Gast kann Position beziehen und die gastlichen Hörnerdörfer Balderschwang, Ofterschwang, Fischen, Obermaiselstein und Bolsterlang darin bestätigen, sich nicht aus wirtschaftlichen Interessen oder politischen Zwängen heraus zu Umweltsünden hinreißen zu lassen. Es wäre Einheimischen wie Gästen zu wünschen, dass sie auch in Zukunft noch am Riedberger Horn das Kullern des in seinem Lebensraum bedrohten Birkhuhns hören können.

Bild: Balderschwangs uralte Eibe ist ein Symbol für die Stärke und die Verletzlichkeit der Natur ©Tourismus Hörnerdörfer

Weitere Infos Unter dem Hashtag #DankeAlpenplan, www.hoernerdoerfer.dewww.cipra.org

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